Köln | Der Kölner Antifa AK stößt sich an der Einladung eines Gründungsmitgliedes der „Alternative für Deutschland“ (AfD) zu einer Podiumsdiskussion auf dem diesjährigen Birlikte-Festival und kündigt Proteste an. Der Antifa AK sieht in der Einladung der AfD das Rechtspopulisten eine Plattform zur Agitation eingeräumt werde.

In einer Erklärung des Kölner Antifa AK heißt es: „Die AfD ist eine Partei, die offen den erstarkenden Rassismus in der BRD schürrt.“, so Miriam Bratschik des Antifa AK Köln. Wer glaube die Rassisten zu entlarven, indem er sie in einen demokratischen Prozess einführe, läge falsch, so die Sprecherin. „Im Gegenteil, mit der Einladung von Herrn Adam wird den Rechtspopulisten sogar noch eine Plattform zur Agitation gegeben.“

Mit dieser Einschätzung ist der Kölner Antifa AK nicht alleine. Immer häufiger mehren sich in der letzten Zeit die kritischen Stimmen, die vor allem dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen und seinen Talkshows vorwerfen den „gesellschaftlichen Rechtsrutsch“ zu befördern. So schrieb es der Kolumnist von „Spiegel Online“ Georg Diez erst Mitte Mai in seiner Kolumne. Diez formuliert es so: „Wie ist es sonst zu erklären, dass zum Beispiel bei einem Thema wie Integration bei Anne Will ausgerechnet Frauke Petry sitzt? Da könnte man genauso einen Pyromanen in eine Streichholzfabrik einladen. Denn ernsthaft: Was soll das? Es ist klar, was Frauke Petry sagen wird, es ist nicht konstruktiv, es ist polemisch, es vergiftet das Klima, es macht die Diskussion kaputt – und vor allem, es wurde schon 1000-mal gesagt, von ihr und ihren AfD-Kollegen.“ Und Volker Heise stellte erst kürzlich in der „Frankfurter Rundschau“ Kolumne zum Thema Talk Shows fest: „Populisten können vielleicht therapiert, aber nicht moderiert werden.“

Der Kölner Antifa AK stört sich an der Einladung von Konrad Adam auf das zweite Birlikte-Festival, der bis Juli 2015 Bundessprecher war. „Eine Zivilgesellschaft, die sich als antirassistisch versteht und für die Opfer rassistischer Hetze eintreten will, darf den Rassisten der AfD keine Rosen auf den Weg streuen. Die Organisation die sich aus Empörung über die Bombe auf Migranten gegründet hat, lädt nun die Organisation zum Gespräch, die auf Migranten schießen möchte“ so Bratschik weiter. Des Weiteren kündigen schon jetzt, zwei Wochen vor der Veranstaltung Aktivist_innen der Kampagne „Nationalismus ist kein Alternative“ ihren Protest an, wenn Konrad Adam nicht ausgeladen werde. „Wenn Birlikte Konrad Adam nicht auslädt, werden wir da sein und die Diskussionsveranstaltung verhindern.“, so Bratschik.

Autor: Andi Goral