Köln | Die gastroenterologischen Abteilungen der Krankenhäuser in Köln-Holweide und Köln-Merheim sind zur Fachklinik „Gastroenterologie Kliniken Köln“ fusioniert. Beide Kliniken arbeiten im Bereich der Gastroenterologie enger zusammen, um dem Patienten eine interdisziplinäre und individuelle Behandlung zu ermöglichen. Außerdem wird in den Kliniken Köln seit November 2015 ein neues, digitales Lupengerät, das sogenannte „SpyGlass“, eingesetzt. Das Gerät liefert präzise Ergebnisse bei Gallenuntersuchungen.

Fachklinik: Gastroenterologie Kliniken Köln

Die Gastroenterologie als Teilgebiet der Inneren Medizin befasst sich mit Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie der mit diesem Trakt verbundenen Organe wie Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse. Die gastroenterologischen Leistungen an den beiden Krankenhäusern in Holweide und Merheim wurden nun in der Fachklinik „Gastroenterologie Kliniken Köln“ zusammengefasst. Beide Kliniken arbeiten im Bereich der Gastroenterologie enger zusammen und bieten den Patienten eine gemeinsame Versorgung. Das zentrale Konzept, welches nun standortübergreifend zum Einsatz kommt, soll für eine gute Vernetzung zwischen den Krankenhäusern in Holweide und Mehrheim sorgen, um „eine bestmögliche Behandlung für den Patienten zu ermöglichen,“ sagt Prof. Dr. Horst Kierdorf, Direktor der Kliniken der Stadt Köln. Auch die Mitarbeiter arbeiten standortübergreifend sowohl bei der Diagnostik als auch der Therapie zusammen. Für alle gastroenterologische Fälle gibt es eine zentrale Anmeldung, die die Patienten in die verschiedenen Spezialdisziplinen, wie Urologie, Gynäkologie oder Gastroenterologie aufteilt. Dadurch dass die Expertenteams beider Standorte zusammen arbeiten kann für jeden Patienten eine interdisziplinäre und individuelle Behandlung erfolgen. Geleitet wird die Fachklinik von Prof. Dr. Arno Dormann, Chefarzt der Gastroenterologie im Krankenhaus Köln-Holweide.
Voraussichtlich 2017 soll diese Fusionierung auch in der Viszeralmedizin stattfinden und die enge Zusammenarbeit der Chirurgen und Internisten in einer gemeinsamen Abteilung vereinen, ebenso wie ein gemeinsames Kopfzentrum.

„SpyGlass“: Lupenkamera ermöglicht präzise Gallenuntersuchung

An den Kliniken in Holweide und Merheim werden jährlich rund 12.000 Endoskopien durchgeführt. Damit zählt die Gastroenterologie Klinik in Köln zu den großen Endoskopieabteilungen in Deutschland. Nun wurde ein neues Gerät, das sogenannte „SpyGlass“, im Krankenhaus in Holweide vorgestellt. Das digitale Lupengerät kommt bei Untersuchungen der Gallengänge oder der Bauchspeicheldrüse zum Einsatz und wird seit November 2015 im Krankenhaus Holweide genutzt. Damit ist die Klinik eine der ersten in Deutschland.

Das „SpyGlass“ ist am Endoskop montiert und kann direkt durch den, ungefähr vier Milimeter großen Arbeitsgang in den Gallengang geführt werden. Bislang war dies aus technischen Gründen, durch die Größe der Geräte nicht möglich. Das Besondere an dem beweglichen „SpyGlass“ ist, dass der Digitalchip im „SpyGlass“ bewegte, hochauflösende Bilder erzeugt, die eine sichere und genauere Diagnose ermöglichen. Die präziseren Untersuchungsergebnisse verändern, laut Prof. Dr. Arno Dormann, bei über 50 Prozent der Patienten die Untersuchungsabläufe. Es kann beispielsweise festgestellt werden, ob es sich um vernarbtes Gewebe oder einen Tumor handelt oder ob der Gallengang frei von Gallensteinen ist. Da bei diesem Verfahren unter Sicht gearbeitet wird, kommen weniger Röntgenstrahlen zum Einsatz. Und auch die Entnahme einer Gewebeprobe mit Hilfe einer Zange ist möglich. Außerdem kann eine Sonde vor das Gerät gesetzt werden, die die Gallensteine direkt zerstört und kein weiterer Eingriff nötig ist. Zudem ist der Einsatz des „SpyGlass“ besonders hygienisch, da das Lupengerät nur einmal genutzt wird.

Autor: Lisa Oster
Foto: Prof. Dr. Horst Kierdorf, Direktor der Kliniken der Stadt Köln und Prof. Dr. Arno Dormann, Chefarzt der Gastroenterologie im Krankenhaus Köln-Holweide und Leiter der Gastroenterologie Kliniken Köln, mit dem „SpyGlass“