Berlin | Der Zimmervermittlungsdienst Airbnb will im Kampf gegen die Diskriminierung von Minderheiten den Verzicht auf Profil-Fotos erproben. „Es ist eine interessante Idee, auf das Profil-Foto zu verzichten“, sagte Mitgründer Nathan Blecharczyk der „Welt“ (Donnerstag). „Wir werden das testen, ob es einen positiven Einfluss hat und welche Nachteile sich ergeben.“

Bislang muss jeder, der Airbnb nutzen will, dort auch ein Bild von sich hochladen. „Das Profil-Bild wurde ursprünglich eingeführt, um zu helfen, Vertrauen aufzubauen“, sagte Blecharczyk. „Das funktioniert auch, aber es führt eben manchmal auch zu Diskriminierung.“

Eine Studie von Forschern der Universität Havard hatte kürzlich ergeben, dass Airbnb-Nutzer mit afroamerikanischen Namen häufiger von Gastgebern abgelehnt werden. Immer wieder klagen Angehörige von Minderheiten über Rassismus auf der Plattform. „Wir waren sehr besorgt, als wir von dieser Studie gehört haben“, sagte Blecharczyk.

„Unsere Mission ist es, Menschen zusammenzubringen, Vertrauen und Verständnis aufzubauen – Diskriminierung ist das komplette Gegenteil. Das widerspricht allem, wofür wir stehen.“ Airbnb nehme das Problem sehr ernst.

Man habe daher ein Team mit Programmierern zusammengestellt, das ständig an Produktveränderungen arbeite, um die Diskriminierung zu reduzieren. Außerdem offeriert Airbnb Nutzern, die sich diskriminiert fühlen, dass sie sich an die Plattform wenden können und die Mitarbeiter sie dann bei der Suche nach einer Unterkunft unterstützen. „Und natürlich entfernen wir Gastgeber von der Plattform, wenn wir herausfinden, dass sie diskriminieren“, sagte Blecharczyk.

Autor: dts