Karlsruhe | Nach dem Messerangriff auf einen Bundespolizisten im Hauptbahnhof Hannover im vergangenen Februar hat die Bundesanwaltschaft vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Celle Anklage gegen die heute 16 Jahre alte deutsche und marokkanische Staatsangehörige Safia S. sowie den 19-jährigen deutschen und syrischen Staatsangehörigen Mohamad Hasan K. erhoben.

Safia S. sei hinreichend verdächtig, im Auftrag des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) am 26. Februar bei einer Personenkontrolle versucht zu haben, den Polizisten zu töten, teilte die Behörde am Montag mit. Sie ist daher wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt.

Safia S. soll sich spätestens im November 2015 das Gedankengut des IS zu eigen gemacht haben. Im Januar 2016 sei sie nach Istanbul gereist und habe dort IS-Mitglieder kontaktiert, die ihr beim Grenzübertritt in das von der Terrororganisation beherrschte Gebiet behilflich sein sollten. Bevor Safia S. die Weiterreise nach Syrien gelang, sei sie von ihrer Mutter am 26. Januar 2016 zurück nach Deutschland gebracht worden.

Noch in Istanbul habe Safia S. von Mitgliedern des IS den Auftrag, in Deutschland eine „Märtyrertat“ durchzuführen, erhalten. Den Angeschuldigten Mohamad K., dem Safia S. schon den Zweck ihrer Reise nach Istanbul offenbart hatte, habe sie ins Vertrauen gezogen und ihn in ihre Anschlagspläne eingeweiht. Dieser habe sich nicht an die Strafverfolgungsbehörden gewandt.

Autor: dts