Ansbach | aktualisiert | Ein 27-jähriger Mann hat am Sonntagabend bei einem Musikfestival im bayerischen Ansbach einen Sprengsatz gezündet: Dabei kam er selbst ums Leben, zwölf Menschen wurden nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann verletzt. Das Motiv des Tatverdächtigen sei noch unklar. Einen islamistischen Hintergrund halte er für naheliegend, so Herrmann weiter. Die Polizei korrigierte die Zahl der Verletzten auf 15 Personen.

Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen in Ansbach

22:38 Uhr >Die Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen wegen des Sprengstoffanschlages in Ansbach. Das teilte die Behörde am Montagabend mit. Die Ermittlungen würden wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung, versuchten Mordes und anderer Straftaten gegen nicht namentlich bekannte Beschuldigte aufgenommen und das Verfahren der Staatsanwaltschaft Ansbach damit übernommen.

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen werden aber vom Polizeipräsidium Mittelfranken fortgeführt. Bei dem Anschlag am Sonntagabend waren nach neuesten Angaben 15 Menschen verletzt worden, der Attentäter kam selbst ums Leben.

Jetzt 15 Verletzte nach Anschlag von Ansbach

17:40 Uhr >Nach dem Anschlag von Ansbach ist die Zahl der Verletzten auf 15 gestiegen. Davon kamen vier in stationäre Behandlung in umliegende Krankenhäuser, teilte die Polizei mit. Zwölf Verletzte kommen aus der näheren Umgebung der Stadt Ansbach und sind nach ersten Überprüfungen deutsche Staatsangehörige.

Nach dem Anschlag hatte die Polizei sowohl das Zimmer des 27-Jährigen als auch die gesamte Asylbewerberunterkunft durchsucht. Mittlerweile stehe sicher fest, dass es sich bei dem Mann um den Verursacher der Explosion handele. Bei der Durchsuchung hätten die Beamten u.a. auch zwei Mobiltelefone und einen Laptop sichergestellt, auf dem nach erster Auswertung Material mit salafistischem Hintergrund aufgefunden wurde, teilte die Polizei mit, die mittlerweile die „Soko Ansbach“ mit 30 Beamten gegründet hat.

Bei der Auswertung eines Mobiltelefons fiel ein Video auf, auf dem der Attentäter in arabischer Sprache u.a. den Anschlag in Ansbach ankündigte. Im Zimmer des Mannes lagerten auch zahlreiche Chemikalien, die nach erster Einschätzung zum Bau von Sprengmitteln durchaus geeignet waren. Auch stellten die Beamten Batterien sowie einen Lötkolben sicher.

Über Zusammensetzung des verwendeten Sprengsatzes können derzeit noch keine belastbaren Angaben gemacht werden. Außerdem bat die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Sollten Zeugen Foto-, Video- oder Audioaufnahmen vom Ereignisort bzw. aus der Umgebung der Open-Air-Veranstaltung ab 24.07.2016, 20 Uhr gemacht haben, die der Polizei zur Aufklärung des Sachverhalts dienen könnten, sollten diese der Polizei möglichst umgehend zur Verfügung gestellt werden.

Herrmann: Anschlagsdrohung auf Handy des Ansbach-Attentäters gefunden

16:20 Uhr >Auf einem Handy des Mannes, der sich am Sonntag bei einem Musikfestival in die Luft gesprengt haben soll, ist nach Angaben des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann eine Anschlagsdrohung gefunden worden. Darin habe der 27-Jähriger einen Racheakt gegen Deutsche angekündigt, weil diese Muslime umbrächten. Zudem gebe es Hinweise darauf, dass der 27-Jährige Gewaltvideos mit islamistischer Ausrichtung und salafistischen Inhalten gesehen habe.

Nach Angaben der Ermittler gibt es bisher jedoch keine Hinweise auf eine Verbindung zu einer Terrororganisation.
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Ansbach: De Maizière schließt Islamismus-Bezug nicht aus

15:35 Uhr >Ein Bezug des Attentäters von Ansbach zum islamistischem Terrorismus ist laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière nicht auszuschließen. Es sei aber ebenso möglich, dass die die psychischen Probleme des Täters der Grund für die Tat waren, so de Maizière am Montag in Berlin. Es könne auch eine Kombination aus beiden Motiven vorliegen, sagte der Innenminister.

Das müssten die Ermittlungen noch ergeben. Er mahnte zu Besonnenheit. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann erklärte unterdessen, die in der Unterkunft des mutmaßlichen Täters gefundenen Materialien und Inhalte deuteten auf einen islamistischen Bezug hin.

So gebe es Hinweise darauf, dass der 27-Jährige Gewaltvideos mit islamistischer Ausrichtung gesehen habe. Zudem seien Materialien gefunden worden, die zum Bombenbau geeignet seien.

Täter sollte nach Bulgarien abgeschoben werden

12:55 Uhr > Der 27-jährige Syrer, der sich in bei einem Musikfestival im fränkischen Ansbach in die Luft gesprengt hat, sollte nach Bulgarien abgeschoben werden. Gegen den Mann lag eine Abschiebeandrohung vor, teilte das Innenministerium am Montag mit.

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8:18 Uhr > Das müssten die Ermittlungen allerdings noch zeigen. Bei dem Täter handele es sich um einen Mann aus Syrien, der vor zwei Jahren Asyl in Deutschland beantragt habe. Der Antrag sei vor einem Jahr abgelehnt worden.

Der Mann war dem bayerischen Innenminister zufolge bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten, zudem sei er in psychiatrischer Behandlung gewesen. Die Explosion hatte sich am Sonntagabend gegen 22:10 Uhr im Eingangsbereich des Veranstaltungsortes ereignet. Der Mann hatte nach Angaben der Ermittler versucht, auf das Gelände zu gelangen, sei aber abgewiesen worden, weil er keine Eintrittskarte hatte.

Das Festival wurde abgebrochen.

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Berichte über Explosion in Ansbach 

1:48 Uhr > Mehrere Medien, darunter die „ARD“ und „nordbayern.de“ berichten von einer Explosion in der Ansbacher Innenstadt. Ein Mensch soll dabei gestorben sein, mindestens zehn Menschen wurden verletzt. Das Polizeipräsidium Mittelfranken bestätigte den Sprengstoffanschlag vor dem Eingang des Musikfestivals „Ansbach Open“. Die Polizei spricht davon, dass der Tatverdächtige ums Leben kam und mindestens zehn Menschen verletzt wurden.

Laut dem Portal „nordbayern.de“ sprach die Oberbürgermeisterin von Ansbach „von einem Sprengkörper und schloss eine Gasexplosion aus“. Wie es zu der Explosion kam ist unklar. Die Explosion soll sich gegen 22:12 Uhr ereignet haben. Der Ort sei der Eingang zum Musikfestival „Ansbach Open“, das auf einer Reitbahn stattfindet. 2.500 Menschen sollen den Veranstaltungsort verlassen haben. Polizei und Rettungskräfte seien im Großeinsatz.

Das Polizeipräsidium Mittelfranken teilte heute mit und bestätigte damit Medienberichte: „Am Sonntagabend (24.07.2016) kam es in der Ansbacher Innenstadt zu einer Explosion. Ein Mann, nach bisherigen Erkenntnissen der Tatverdächtige, kam dabei ums Leben, mindestens zehn Personen wurden verletzt. Kurz nach 22:00 Uhr wurde die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken über die Explosion in der Pfarrstraße verständigt. Derzeit ist der Bereich großräumig abgesperrt.“

Gegen 3:00 Uhr soll es eine Pressekonferenz geben.

Autor: ag