Köln | Die DAK-Gesundheit bietet als erste gesetzliche Krankenkasse ihren Versicherten in Köln das Online-Programm „deprexis24“ an. Die webbasierte Therapie könne sofort gestartet und von Zuhause aus durchgeführt werden. Eine Studie soll die Wirksamkeit dieser Verhaltenstherapie für Menschen mit leichten und mittelschweren Depressionen bestätigt haben.

„Wer an Depressionen leidet, braucht schnell Hilfe. Doch meist sind die Wartezeiten auf einen Therapieplatz lang.“, so Thomas Höver, stellvertretender Leiter Servicezentrum bei der DAK-Gesundheit in Köln. Besonders für Menschen in ländlichen Regionen sei die Online-Therapie eine Option. Die Wirksamkeit habe die Krankenkasse zuvor mit einer wissenschaftlichen Studie belegt: Mit dem Selbsthilfeprogramm sinke der Schweregrad der Depression in relativ kurzer Zeit ab, Lebensqualität und soziale wie berufliche Leistungsfähigkeit sollen steigen. So könne man beispielsweise lange Fehlzeiten im Job vermieden werden. „Mit dem Programm können wir die klassische Psychotherapie nicht ersetzen. Es hilft aber dabei, Krisen zu meistern und Wartezeiten gut zu überbrücken.“, erklärt Höver. Psychische Erkrankungen führen immer häufiger zu Krankschreibungen und Fehltagen. Laut DAK-Gesundheitsreport war 2015 bundesweit jeder 20. Arbeitnehmer betroffen, psychische Erkrankungen belegten den dritten Platz der Fehltage-Statistik.

So funktioniert deprexis24

Das Online-Programm sei interaktiv und passe die Inhalte genau auf die Bedürfnisse der Patienten an. Wer beispielsweise mit Entspannungsübungen nichts anfangen kann, bekomme alternative Hilfsangebote. „Wir empfehlen den Betroffenen, das Programm ein bis zweimal pro Woche für mindestens 30 Minuten zu nutzen“, so Höver. Anschließend sollen persönliche Nachrichten, zum Beispiel über SMS, die Kerngedanken der jeweiligen Übung vertiefen, um den positiven Effekt zu verstärken. Die Online-Therapie basiere auf den Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie.

Die DAK-Gesundheit biete das Programm allen Versicherten an, die mindestens 18 Jahre alt sind und an einer leichten bis mittelschweren Depression leiden. Alle Angaben sollen strengen Datenschutzkriterien unterliegen. Eine ärztliche Verordnung sei nicht nötig. Nutzbar sei das Online-Programm über Comouter, Tablet und Smartphone, so die DAK. 

Autor: ib