Köln | Studierende der Technischen Hochschule (TH) Köln haben im Rahmen des Projektes „dre:RAUM“ Wohnmodule für ausgediente Industriehallen entwickelt, die eine neue, nachhaltige und soziale Form des Zusammenlebens ermöglichen. Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, besuchte im Rahmen ihrer Sommerreise die Kolbhalle in Köln-Ehrenfeld, wo der erste Prototyp des interdisziplinären Projekts entsteht.

 

„Wir sehen hier vor Ort ein Projekt für Menschen, die sich Wohnen als Gemeinschaftserlebnis wünschen. Geplant sind Bereiche für Wohnen und für Arbeiten in einer Halle, es entsteht also mehr als eine normale WG. Das Besondere ist die modulare Bauweise, durch die sich die Bewohnerinnen und Bewohner an der individuellen Gestaltung ihrer Halle beteiligen können. Zudem sehen wir eine sinnvolle Umnutzung leerer Hallen, die andernfalls abgerissen werden müssten“, sagte Ministerin Hendricks.

Studierende sowie Wissenschaftler aus fünf Fakultäten der TH Köln sind an „dre:RAUM“ beteiligt. „Unser Ziel ist es, eine Alternative zu den bislang üblichen, energieintensiven Wohnformen zu entwickeln. Damit erproben wir auch ein zukunftsfähiges Zusammenleben verschiedener Generationen in einer Gemeinschaft. Möglich wären beispielsweise große Wohngemeinschaften, in denen die Bäder und die Küche geteilt werden, aber auch Familienwohnungen, kleine WG’s und Single-Wohnungen“, erläutert Projektleiter Christian Brosig. Die Wandmodule sind mit einfachen Steckverbindungen versehen und leicht miteinander kombinierbar. Das Modell sei daher flexibel und in einer Vielzahl von ausgedienten Industriehallen realisierbar.

An dem Projekt arbeiten die Fakultäten für Angewandte Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Architektur, Bauingenieurwesen und Umwelttechnik sowie Anlagen, Energie- und Maschinensysteme der TH Köln mit. Teilprojekte werden in die jeweiligen Lehrpläne integriert. „dre:Raum steht beispielhaft für die Lehr- und Lernkultur unserer Hochschule. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen in Projekten können Studierende und Lehrende gemeinsam Themen von hoher gesellschaftlicher Relevanz in ihrer ganzen Komplexität wissenschaftlich bearbeiten. So lassen sich Lösungen mit einem ganzheitlichen Charakter entwickeln. Dies ist aus unserer Sicht der Schlüssel für soziale Innovation“, so Prof. Dr. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der TH Köln.

Autor: ib
Foto: Foto: Thilo Schmülgen | Christian Brosig erklärt Dr. Barbara Hendricks das Konzept des ersten Prototypen in der Kolb-Halle in Köln Ehrenfeld