Aachen/Heinsberg | aktualisiert | Die Polizei in Aachen spricht von einem weitestgehend friedlichen Verlauf der Demonstrationen und Protestaktionen am Braunkohle-Tagebau Garzweiler. Die Demonstrationen seien mittlerweile beendet.

Am frühen Morgen waren 23 Personen in Gewahrsam genommen worden, die auf das Abbaugebiet vorgedrungen waren. Die Polizei wirft ihnen Hausfriedensbruch vor. Die Personen, so die Polizei Aachen, haben das Gewahrsam bereits wieder verlassen. Die Polizei nahm auch einen Medienvertreter fest, der eine Gruppe, die das Gelände widerrechtlich betreten hatte, begleitete. Gegen ihn werde wegen des Verdachts auf Hausfriedensbruch ermittelt, so eine Mitteilung der Aachener Polizei.

Eine Blockade der L 241 habe man aufgelöst, in dem die Blockierer, die Polizei spricht von 25 Personen „weggeschoben“ worden seien. Ein Beamter sei mit Lebensmitteln beworfen worden. Den Werfer habe man ermittelt. Ein Aktivist sei ihm zu Hilfe gekommen. Diesem wirft die Polizei vor, den Werfer befreien zu wollen. Beide seien noch in Gewahrsam, die Polizei macht ihnen den Vorwurf Widerstand und Körperverletzung.

Stimmen der Grünen Jugend zum Klimacamp 2016

Jamila Schäfer, Bundessprecherin der Grünen Jugend: „In den letzten Tagen fand kreativer und vielfältiger Protest statt. Wir freuen uns über dieses starke Zeichen der Zivilgesellschaft. Die Verleumdungen von RWE, Vattenfall & Co. haben sich nicht bewahrheitet. Für uns ist klar: Kohleabbau muss aufhören und zwar so schnell wie möglich! Sigmar Gabriel muss zu seiner Verantwortung stehen. Einen klimaschädlichen Industriezweig der 80er künstlich am Leben zu halten und die Energiewende abzuwürgen, ist genau das Gegenteil.”

Max Lucks, Landessprecher der Grünen Jugend NRW: „Am heutigen Aktionstag kam es nach unserem derzeitigen Kentnisstand zu 21 Festnahmen durch die Polizei. Energiekonzerne wie RWE, aber auch die Bundesregierung können und dürfen nicht so weitermachen wie bisher. Der Abbau von Kohle führt zu massiven Gesundheitsschäden in der Bevölkerung. Ganze Dörfer werden weggebaggert. Es gibt keine energiepolitische Notwendigkeit für weiteren Kohleabbau. Es gibt allerdings eine klimapolitische Notwendigkeit für den Kohleausstieg. Auch wenn nicht alle Proteste legal waren – legitim waren sie alle!“

Das Klimacamp findet vom 19. bis 29 August 2016 statt.

Autor: ag