Mainz | Im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) soll es gravierende Probleme bei den Einladungen zu Asylanhörungen geben. Das berichtet die ARD-Sendung „Report Mainz“. Das Magazin hat nach eigenen Angaben bundesweit unterschiedliche Fälle dokumentiert, die das Chaos im BAMF belegen sollen.

In einem Fall habe der Ladungsbrief den Asylbewerber erst erreicht, als der Termin schon verstrichen war. Besonders schwerwiegend sei ebenfalls das Beispiel zweier afghanischer Brüder. Einer der beiden habe in einem Briefumschlag vom gleichen BAMF-Sachbearbeiter eine Ablehnung und eine Anerkennung seines Asylgesuchs erhalten.

Bei seinem Bruder sei das Asylverfahren beendet worden, weil er laut BAMF nicht zum Anhörungstermin erschienen sei. Dabei habe er nie eine Ladung erhalten, sagte er dem Politikmagazin. Erst als er einen Anwalt einschaltet habe, hätte das BAMF die Ablehnung zurück genommen.

Das Magazin hat nach eigenen Angaben bundesweit Fälle recherchiert, die zeigen, dass die BAMF-Ladungsschreiben viele Asylbewerber vor dem Termin sehr kurzfristig erreichen. Dabei habe das Bundesinnenministerium und das BAMF mitgeteilt, dass zwischen Ladung zum Asyl-Anhörungsverfahren und dem Termin „in der Regel rund zehn Tage“ liegen würden. Gründe dafür, dass Ladungsschreiben die Antragssteller zu spät erreichen, seien trotz Anfrage weder vom BAMF noch vom Bundesinnenministerium genannt worden, berichtete das ARD-Magazin.

Autor: dts