München | Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat von der Schwesterpartei CDU einen konservativeren Kurs gefordert. „Es geht nicht nur darum, sich in der Mitte zu drängeln, sondern sowohl die Nichtwähler als auch die politischen Ränder stärker zu integrieren“, sagte Söder der „Welt am Sonntag“. Wenn die SPD mit Martin Schulz versuche, links Wähler zu bündeln, müsse es die Kernaufgabe der Union sein, ihre Stammwähler anzusprechen.

„Die Union sollte der SPD nicht hinterherlaufen“, so Söder. Es genüge nicht mehr, „erfolgreiche Regierungsarbeit nur wie eine Bilanzpressekonferenz vorzustellen. Es wird die Kernfrage sein, wie wir in diesem Wahlkampf emotionalisieren“, sagte Söder der Zeitung.

In Teilen der CDU habe es in den vergangenen Jahren die Sorge gegeben, „dass der Begriff `konservativ` nicht modern genug klingt. Die Hoffnung aber, dass Tausende Migranten automatisch Stammwähler der Union werden, hat sich nicht erfüllt“. Heute fehlten der Union Persönlichkeiten wie Friedrich Merz und Roland Koch.

Auch sei es ein Fehler gewesen, Erika Steinbach verloren zu haben. „Dass die ehemalige Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, der CDU den Rücken gekehrt hat, ist sehr schade. Die Vertriebenen sind schon immer ein Eckstein im Haus der Union gewesen. Wenn aber Ecksteine eines Hauses bröckeln, wird es nicht stabiler“, so Söder. Von schwarz-grünen Gedankenspielen hält Söder nichts: „Wer mit Winfried Kretschmann zu Abend isst, der muss am Morgen mit Anton Hofreiter frühstücken.“

Autor: dts