Berlin | Im Europaparlament rechnen Abgeordnete mit einer Kampfabstimmung um den Posten des künftigen Parlamentspräsidenten. Der amtierende Präsident Martin Schulz (SPD) schließt eine erneute Kandidatur nicht aus, obwohl es mit der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) eine Verabredung gibt, dass sie den nächsten Präsidenten stellt, berichtet das Magazin „Spiegel“. Schulz wiederum beruft sich darauf, dass ohne ihn keine der drei großen EU-Institutionen von einem Sozialdemokraten geführt würde.

Hinter den Kulissen droht der Deutsche damit, dass die sozialdemokratischen Regierungschefs dem Präsidenten des Europäischen Rats, Donald Tusk, ihre Zustimmung verweigern könnten. Da aber nicht sicher ist, ob sich die Regierungschefs nach den Karriereplänen von Schulz richten, könnte er in eine Kampfabstimmung gegen den konservativen Kandidaten für das Amt des Parlamentspräsidenten ziehen. Dann käme es vor allem auf die grünen Abgeordneten an.

Um deren Zustimmung zu sichern, erwägt die EVP, eine Frau ins Rennen zu schicken. Favoritin ist die Irin Mairead McGuinness.

Autor: dts