Hamburg/Berlin/Köln/Offenbach | aktualisiert | Das Sturmtief „Xaver“ zog am Donnerstag, 05. und Freitag 06. Dezember über weite Teile Deutschlands hinweg, richtete Schäden an und sorgte für zahlreiche Ausfälle im Bahn- und Flugverkehr. Lesen Sie hier nach, was sich bis zum Freitagabend ereignete.

17:23 Uhr > Orkantief führt weiter zu Einschränkungen im Bahnverkehr

Im Zugverkehr der Deutschen Bahn in Schleswig-Holstein gibt es auf Grund des Orkantiefs „Xaver“ weiterhin Einschränkungen. Der Fern- und Nachtzugverkehr von und nach Schleswig-Holstein sowie nach Dänemark ist weiterhin eingestellt, teilte die Bahn am Freitagnachmittag kurz nach 16 Uhr mit. Der Verkehr soll am Samstag in den Mittagsstunden wieder anlaufen.

Der Sylt-Shuttle zwischen Niebüll und Westerland fährt am Freitag bis Betriebsschluss nicht. Im Regionalverkehr in Schleswig-Holstein kommt es nur noch auf den Strecken Lüneburg – Dannenberg sowie Lübeck – Neustadt/Puttgarden auf Grund verminderter Geschwindigkeiten der Züge zu deutlich längeren Fahrzeiten. Die Strecke Hamburg – Itzehoe – Westerland ist zwischen Glückstadt – Itzehoe gesperrt.

Ab den Abendstunden soll ein Gleis wieder zur Verfügung stehen. Die Strecke Kiel – Hamburg ist zwischen Pinneberg und Elmshorn sowie zwischen Wrist und Kiel gesperrt. Reisende von und nach Kiel bzw. Neumünster nutzen die Züge über Lübeck bzw. Bad Oldesloe.

Ab Samstag soll ein Gleis wieder zur Verfügung stehen. Auf der Strecke Hamburg – Neumünster – Flensburg ist der durchgehende Zugverkehr unterbrochen. Zwischen Neumünster und Schleswig pendeln die Züge.

Die Strecke soll in den Abendstunden wieder frei sein. In Hamburg war auf Grund von Bäumen im Gleis der S-Bahnverkehr auf der Linie S1 zwischen Blankenese und Klein Flottbek zwischen 12:30 Uhr und 16 Uhr unterbrochen. Der Zugverkehr auf den Strecken Hamburg – Berlin sowie Hannover – Berlin läuft planmäßig.

15:32 Uhr > Neue Sturmflutwarnungen für Nord- und Ostsee

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie hat neue Sturmflutwarnungen für die deutsche Nordsee- und Ostseeküste herausgegeben. Am Freitag werde das Nachmittag-Hochwasser bzw. das Abend-Hochwasser an der deutschen Nordseeküste 2 bis 2,5 Meter höher, im Hamburger Elbegebiet etwa 3 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten. An der Ostsee soll es Freitagnacht im gesamten Küstenbereich zu Wasserständen bis zu 1,3 Meter über dem mittleren Wasserstand kommen.

Bei der Bahn kam es in Norddeutschland auch am Freitagmittag weiter zu zahlreichen Beeinträchtigungen. In Hamburg und Schleswig-Holstein waren gegen 13 Uhr unter anderem die Strecken Hamburg-Itzehoe, Hamburg-Kiel, Neumünster-Kiel, Kiel-Lübeck und Kiel-Eckernförde zumindest teilweise gesperrt. In Mecklenburg-Vorpommern gab es am Freitagmittag bis auf die Strecke Rövershagen-Graal-Müritz keine kompletten Streckensperrungen, aber viele einzelne Zugausfälle und Verspätungen.

In Niedersachsen und Bremen kam es nur vereinzelt zu Verspätungen im Bahnverkehr.

11:06 Uhr > Tausende Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern ohne Strom

Rund 4.000 Haushalte und Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen des Orkantiefs „Xaver“ seit Freitagmorgen ohne Strom. Besonders betroffen sind die Bereiche Bützow und Gadebusch, wie der regionale Energieversorger Wemag in Schwerin mitteilte. „Wir haben alle verfügbaren eigenen Kräfte und Vertragsfirmen zur Störungsbeseitigung im Einsatz. Aufgrund der noch immer schlechten Witterungsverhältnisse ist eine zeitnahe Wiederaufnahme der Energieversorgung in den betroffenen Bereichen leider immer noch nicht möglich“, sagte Wemag-Geschäftsführer Andreas Haak. Es könne stellenweise noch mehrere Stunden dauern, ehe wieder Strom fließe. In Polen sind unterdessen rund 100.000 Haushalte ohne Strom, weil umgestürzte Bäume Hochspannungsleitungen abgerissen haben, wie örtliche Medien berichteten.

10:12 Uhr > Bahnverkehr auch in Nordrhein-Westfalen betroffen

Auch in Nordrhein-Westfalen kommt es zu Behinderungen durch Oberleitungsschäden infolge von Blitzen und umgestürzte Bäume. Gesperrt sind die Strecken Dortmund–Münster, Dortmund–Hamm, Unna–Soest und Oberhausen–Emmerich für den Regional- und Fernverkehr.

Hotline geschaltet – Umfangreiche Erstattungs- und Kulanzregelungen

Die Bahn hat eine kostenlose Sondertelefonnummer (0 8000) 99 66 33 für Reiseauskünfte geschaltet. Wenn Fahrgäste wegen des Orkans auf andere Züge ausweichen müssen, gelten Fahrkarten mit Zugbindung für Donnerstag und Freitag auch in diesen Zügen.

DB-Fahrkarten und Reservierungen mit dem ersten Geltungstag 5. 12. und 6. 12., Fahrkarten des Schleswig-Holstein und des Niedersachsen-Tarifs sowie des Verkehrsverbundes Bremen-Niedersachsen können kostenfrei umgetauscht werden. Alternativ erstattet die DB den Fahrpreis bzw. es erfolgt eine Umschreibung. Daneben gelten die üblichen Entschädigungsregelungen bei Verspätungen.

9:10 Uhr > Scheitel der Sturmflut hat Hamburg erreicht

Der Scheitel der durch Orkantief „Xaver“ hervorgerufenen Sturmflut hat Hamburg erreicht. Das Wasser stand gegen 06:30 Uhr auf 6,09 Meter über normal Null. Weniger Minuten später hieß es, dass die Wasserstände wieder fallen.

Es war eine der schwersten Sturmfluten der vergangenen Jahrzehnte in Hamburg. Zuvor hatte die Innenbehörde der Hansestadt die Bevölkerung aufgerufen, tief liegende Gebiete im Hafen und entlang der Elbe rechtzeitig zu verlassen. Unterdessen bleibt der Zug-Fernverkehr von und nach Schleswig-Holstein sowie nach Dänemark voraussichtlich bis zum Mittag gesperrt.

Im Regionalverkehr in Schleswig-Holstein komme es auf zahlreichen Strecken noch zu Behinderungen, teilte die Deutsche Bahn mit. Auch der Flug-, Schiff- und Fährverkehr wurde weitestgehend eingestellt. Am Freitag gibt es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) anfangs vor allem im Küstenbereich und auf den Bergen noch Orkanböen über 105 Stundenkilometer aus West bis Nordwest.

Sonst gibt es besonders im Norden und Osten Sturmböen oder schwere Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 70 und 95 Stundenkilometer. Am Nachmittag schwächt sich der Wind etwas ab. Im Norden und Osten sind aber in Schauernähe noch stürmische Böen um 70 Stundenkilometer möglich, hieß es seitens des DWD weiter.

6.12.2013, 1:32 Uhr > Hamburgs U-Bahn steht still

Orkantief führt zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr

Im Zugverkehr der Deutschen Bahn gibt es wegen des Orkantiefs „Xaver“ vor allem in Norddeutschland erhebliche Einschränkungen. In Schleswig-Holstein ist der Fernverkehr eingestellt, dazu gehören auch die grenzüberschreitenden Verbindungen nach Dänemark, teilte die Deutsche Bahn mit. Auch die Strecke Hannover-Bremen ist gesperrt.
Im Regionalverkehr in Schleswig-Holstein kommt es auf allen Strecken auf Grund verminderter Geschwindigkeiten der Züge zu deutlich längeren Fahrzeiten. Auf der Strecke Neumünster Flensburg wurde der Zugverkehr eingestellt. Der Sylt-Shuttle zwischen Niebüll und Westerland fährt bereits seit dem Vormittag nicht mehr.
In Mecklenburg-Vorpommern sind die Strecken Rostock-Stralsund und Stralsund-Greifswald gesperrt. Schienenersatzverkehr wird eingerichtet.

Deutscher Wetterdienst widerspricht Medienbericht

Der Deutsche Wetterdienst hat einem Medienbericht widersprochen, wonach die Unwetterwarnung für Hamburg nicht mehr gelte. Eine große deutsche Nachrichtenagentur hatte am Donnerstagabend nach 18 Uhr verbreitet, der Deutsche Wetterdienst habe die Unwetterwarnung wegen des Orkans „Xaver“ für Hamburg aufgehoben. Ein Sprecher des DWD sagte der dts Nachrichtenagentur, diese Angabe sei falsch.
Lediglich die „Gewitterwarnung“ für Hamburg sei aufgehoben. Die Warnung vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten um 110 Stundenkilometern bleibe weiterhin bestehen und gelte bis 10 Uhr am Samstag. Vermutlich werde die Warnung verlängert.

Bundesamt für Seeschifffahrt warnt offiziell vor Sturmflut an der Nordsee

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg warnt offiziell vor einer schweren Sturmflut an der deutschen Nordseeküste. Am Freitag werde das Nacht-Hochwasser bzw. das Morgen-Hochwasser an der deutschen Nordseeküste 2,5 bis 3 Meter höher, im Elbegebiet 3 bis 3,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten, so das Bundesamt. Eine neue Prognose will die Behörde am Freitagmorgen um 7 Uhr veröffentlichen.

Hamburgs Innensenator: „Deiche gut gerüstet“

Hamburgs Innensenator Michael Neumann sieht die Hansestadt für die Nacht auf Freitag gut vorbereitet. Die Deiche seien „gut gerüstet“, sagte Neumann am Donnerstag. Mit der Situation von 1962 sei die aktuelle Lage nicht vergleichbar.
Damals seien die Deiche nur 5,70 Meter hoch gewesen und hätten sehr viel steilere Böschungen als heute gehabt. Zudem seien die Deiche damals in einem schlechten Zustand gewesen. Seit 1962 wurden die Deiche in Hamburg nach Neumanns Angaben im Schnitt um 2 Meter erhöht und sind in einem guten Zustand.

Flughafen Hamburg will Freitag Betrieb wieder aufnehmen

Der Flughafen Hamburg will am Freitag den Flugbetrieb ab 6 Uhr wieder aufnehmen. Das teilte der Airport am Donnerstagabend mit. Es werde jedoch trotzdem zu Flugausfällen oder Verspätungen kommen.

Bereits am Donnerstag seien einige Flüge von 400 geplanten An- und Abflügen am Freitag gestrichen worden. So war bereits am Abend klar, dass von 29 zwischen 6 und 8 Uhr geplanten Abflügen 25 ausfallen werden. Von den am Donnerstag geplanten 377 An- und Abflügen waren 120 Flüge ausgefallen oder wurden umgeleitet, so der Flughafen.
Am Abend war die gesamte Abfertigung eingestellt worden. Auch am Flughafen Bremen waren nach den Planungen vom Donnerstagabend von 15 geplanten Abflügen bis 12 Uhr 7 bereits abgesagt. Die für den Nachmittag geplanten Abflüge in Bremen sollten jedoch planmäßig stattfinden.

Erste Einschränkungen im Hamburger U-Bahn-Verkehr

Nachdem der U-Bahn-Verkehr in Hamburg am Donnerstag bis in die frühen Abendstunden planmäßig weiterlaufen konnte, hat es am späteren Abend erste Einschränkungen gegeben. Auf der Strecke der U1 musste zwischen Berne und Volksdorf Ersatzverkehr mit Bussen und Taxis eingerichtet werden. Hier war ein Baum auf die Gleise gefallen. Wann die Strecke wieder freigegeben werden könne sei unklar.

Uni Kiel bleibt auch am Freitag geschlossen

Nachdem bereits am Donnerstag der Dienst- und Lehrbetrieb an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) seit 12 Uhr ausgefallen war, hat sich das Präsidium der Universität nun auch für die Einstellung des Betriebs vorsorglich für Freitag entschieden. Alle Lehrveranstaltungen und sonstige universitäre oder externe Veranstaltungen in Universitätsgebäuden sollten ausfallen, teilte die Uni mit

16:45 Uhr > Flughafen Köln/Bonn: Nächtliche Starts auf der Querwindbahn erlaubt

Wegen „Xaver“ dürfen Flugzeuge in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember auch auf der Querwindbahn Richtung Westen starten, teilte der Flughafen Köln/Bonn mit. Das Landesverkehrsministerium habe eine entsprechende Ausnahmegenehmigung erteilt, „weil (…) mit Windgeschwindigkeiten zu rechnen ist, die die Seitenwindkomponente vieler Luftfahrzeuge überschreiten werden. Im Interesse der Flugsicherheit und eines reibungslosen Flugbetriebes soll den Luftfahrzeugführern die Nutzung der Startbahn 24 ermöglicht werden, so dass kritische Flugzustände beim Start erst gar nicht entstehen“.

Normalerweise sind Starts auf der Querwindbahn Richtung Westen nachts nicht erlaubt.         

16:40 Uhr > Wetterdienst warnt vor starken Schneeverwehungen

Der Deutsche Wetterdienst warnt derzeit vor starken Schneeverwehungen in Teilen des Berglands in Deutschland. Die Unwetterwarnung ist zunächst gültig bis Freitagabend. Durch die Unwetter können stellenweise Straßen und Schienenwege unpassierbar werden.

Ab den Abendstunden strömt von Norden her arktische Kaltluft nach Deutschland, die sich bis zu den Alpen ausbreitet. Dabei kommt es zu Niederschlägen, die zunehmend bis in tiefe Lagen als Schnee fallen. Im Zusammenhang mit dem stürmischen Wind kommt es im Bergland oberhalb 400 bis 800 Meter zu teilweise starken Schneeverwehungen, die bis Freitag, eventuell auch noch länger andauern.

Möglicherweise müssen die Warnungen in einigen Regionen noch in tiefere Lage ausgedehnt werden.

16:08 Uhr > Bahn: „Xaver“ führt zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr

Im Zugverkehr der Deutschen Bahn gibt es wegen des Orkantiefs „Xaver“ vor allem in Norddeutschland erhebliche Einschränkungen. Sämtliche Fernverkehre in Schleswig-Holstein sind eingestellt, dazu gehören auch die grenzüberschreitenden Verbindungen nach Dänemark, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte. Auch die Strecke Hannover-Bremen ist gesperrt.

Der Sylt-Shuttle zwischen Niebüll und Westerland fährt bereits seit dem Vormittag nicht mehr. Die Bereitschaftsdienste zur Reparatur von Oberleitungen seien im Einsatz, während die Dienste für die Schneeräumung von Bahnsteigen und Gleisen mobilisiert worden seien. Zur Information und Betreuung der Kunden sind an den Bahnhöfen und im Telefonservice zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz, hieß es seitens der Bahn weiter.

16:05 Uhr > „Xaver“ hat Deutschland erreicht

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte seinerseits vor extremem Unwetter im Bereich der Nordseeküste sowie in den Gipfellagen des Erzgebirges und des Harzes. Im weiteren Verlauf des Tages wird erwartet, dass „Xaver“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern über den Norden Deutschlands hinwegfegt. Zuvor hatte der Orkan für Chaos in Schottland gesorgt: Nach heftigem Wind und Regenfällen waren in den Highlands im Norden Schottlands rund 20.000 Haushalte ohne Strom.

Zugverbindungen wurden gestrichen, zahlreiche Straßen und Brücken vorsichtshalber geschlossen. Laut örtlichen Medienberichten forderte das Orkantief in Schottland bislang ein Todesopfer. Im Zuge des Orkans seien schwere Schäden an Gebäuden möglich, hieß es seitens des DWD. Bäume könnten entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen.

Der Aufenthalt im Freien sollte generell vermieden, Fahrzeuge nach Möglichkeit in die Garage gestellt werden. Auf Bahnlinien in Schleswig-Holstein kommt es derzeit zu Verspätungen. Der Höhepunkt des Orkans wird im Bereich der Nordseeküste am Donnerstagabend, an der Ostsee in der Nacht zum Freitag bzw. am Freitagmorgen erwartet.

13:00 Uhr > Orkan „Xaver“: Erste Ausläufer erreichen Deutschland

Die ersten Ausläufer des Orkantiefs „Xaver“ haben Deutschland erreicht: Auf Sylt und an der Westküste von Schleswig-Holstein sind Böen der Windstärke zehn gemessen worden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt im Bereich der Nordseeküste derzeit vor extremem Unwetter. Es werden Spitzenböen mit Windgeschwindigkeiten über 140 Stundenkilometer erwartet, wie der DWD am Vormittag mitteilte.Darüber hinaus warnt der DWD vor extremem Unwetter in den Gipfellagen des Erzgebirges und des Harzes. Im weiteren Verlauf des Tages wird erwartet, dass „Xaver“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern über den Norden Deutschlands hinwegfegt. Zuvor hatte der Orkan für Chaos in Schottland gesorgt: Nach heftigem Wind und Regenfällen waren in den Highlands im Norden Schottlands rund 20.000 Haushalte ohne Strom.Zugverbindungen wurden gestrichen, zahlreiche Straßen und Brücken vorsichtshalber geschlossen. In Deutschland dürfte das Hauptwindfeld mit extremen Böen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern voraussichtlich bis zum frühen Abend über den Norden hinwegziehen, hieß es seitens des DWD. An der nordfriesischen Küste und in Hamburg werden durch „Xaver“ voraussichtlich drei Sturmfluten auflaufen: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie erwartet die erste Sturmflut in Nordfriesland für den Nachmittag. In Hamburg werden die höchsten Wasserstände, die zwischen 2,50 bis vier Meter über dem Mittleren Hochwasser liegen sollen, für Freitagmorgen erwartet.Im Zuge des Orkans seien schwere Schäden an Gebäuden möglich, hieß es seitens des DWD. Bäume könnten entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Der Aufenthalt im Freien sollte generell vermieden, Fahrzeuge nach Möglichkeit in die Garage gestellt werden. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass es abhängig von den Auswirkungen des Sturmes Zugeinstellungen geben könnte.Im Süden kommt es in den Niederungen voraussichtlich „lediglich“ zu stürmischen Böen bzw. Sturmböen, teilte der DWD weiter mit. In den Hochlagen könne es allerdings auch zu schweren Sturmböen, auf den Kamm- und Gipfellagen zu Orkanböen kommen. Der Höhepunkt des Orkans wird im Bereich der Nordseeküste am Donnerstagabend, an der Ostsee in der Nacht zum Freitag bzw. am Freitagmorgen erwartet.

11:30 Uhr > Hamburgs Schulen schließen

Die Schulen in Hamburg werden ab 11 Uhr geschlossen. Grundschüler können ab sofort von ihren Eltern abgeholt werden, teilte die Stadt unter anderem über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Zunächst wollte die Hamburger Schulbehörde den Unterricht regulär stattfinden lassen.

Das Präsidium der Universität Kiel stellte allen Angehörigen der Christian-Albrechts-Universität, Beschäftigten und Studierenden frei, heute bis 12 Uhr ihren Dienst in der Universität anzutreten beziehungsweise an Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Ab 12 Uhr fallen an der Uni alle Lehrveranstaltungen und öffentliche Veranstaltungen aus, wie die Universität auf ihrer Internetseite mitteilte. Das Hauptwindfeld von „Xaver“ mit extremen Böen und Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern werde voraussichtlich bis zum frühen Abend über den Norden Deutschlands hinwegziehen, hieß es seitens des Deutschen Wetterdienstes.

11:26 Uhr > „Xaver“ sorgt für Chaos in Schottland

Das Orkantief „Xaver“ hat am Donnerstagmorgen Schottland erreicht und für Chaos gesorgt. In den Highlands im Norden Schottlands waren nach heftigem Wind und Regenfällen 20.000 Haushalte ohne Strom, wie örtliche Medien berichten. Zugverbindungen wurden gestrichen, zahlreiche Straßen und Brücken vorsichtshalber geschlossen.

7:44 Uhr > Norddeutschland bereitet sich auf Sturmflut vor

Norddeutschland bereitet sich auf die möglicherweise schlimmste Sturmflut seit 1962 vor. Ab spätestens etwa 10 Uhr am Donnerstagvormittag gelten entlang der Nordseeküste sowohl beim Deutschen Wetterdienst als auch beim privaten Wetterdienst Meteomedia die höchsten Unwetterwarnstufen. Für manche Inseln hat Meteomedia bereits für 7 Uhr die Warnstufe „Violett“ ausgerufen, demnach drohen bis Samstagmorgen Orkanböen mit lokal über 150 Stundenkilometern.

Der Deutsche Wetterdienst geht von ähnlichen Werten aus und warnte, dass schwere Schäden an Gebäuden möglich seien. Bäume könnten entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Der Aufenthalt im Freien sollte generell vermieden, Fahrzeuge nach Möglichkeit in die Garage gestellt werden.

Die Deutsche Bahn teilte mit, dass es abhängig von den Auswirkungen des Sturmes Zugeinstellungen geben könnte. In Hamburg bleibt der Dom wegen Orkantief „Xaver“ aus Sicherheitsgründen am Donnerstag geschlossen und die Weihnachtsmärkte schließen um spätestens 15 Uhr. Bis zu einer Linie Münster-Berlin muss noch mit orkanartigen Böen bzw. schweren Sturmböen gerechnet werden.

Im Süden kommt es in den Niederungen voraussichtlich „lediglich“ zu stürmischen Böen bzw. Sturmböen, teilte der DWD weiter mit. In den Hochlagen könne es allerdings auch zu schweren Sturmböen, auf den Kamm- und Gipfellagen zu Orkanböen kommen. Der Höhepunkt des Orkans wird im Bereich der Nordseeküste am Donnerstagabend, an der Ostsee in der Nacht zum Freitag bzw. Freitagfrüh erwartet.

Danach werde die Windstärke langsam aber stetig zurückgehen. In der Nacht zum Samstag können zwar in exponierten Lagen der östlichen Landesteile noch orkanartige Böen auftreten, sonst muss weiterhin mit Sturmböen gerechnet werden. Im Westen und Südwesten werden hingegen nicht mal mehr Windböen erwartet. Eine fast schon kuriose Auswirkung hat „Xaver“ auf die Energiepreise. Weil Experten davon ausgehen, dass deutsche Windturbinen durch das Orkantief in den kommenden Tagen drei- bis viermal so viel Elektrizität produzieren wie normalerweise, sind die Strompreise stark gesunken.

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Infobox: Was tun, wenn „Xaver“ kommt?

ADAC gibt Tipps an Autofahrer

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) gibt folgende Tipps an Autofahrer, die während des Sturmtiefs unterwegs sind:   

•  Mit angepasster Geschwindigkeit fahren: Nur so hat man das Fahrzeug unter Kontrolle. Wird man von einer Böe erfasst, kontrolliert gegenlenken.

•  Auf Brücken und in Waldschneisen auf Windsäcke oder Hinweisschilder achten. Hier ist die Gefahr besonders groß, von Windböen erfasst zu werden. Aufschluss über die jeweilige Windstärke geben auch Bäume und Sträucher.

•  Bei sehr starkem Wind möglichst nicht mehr in Waldgebiete einfahren: Bäume können umstürzen oder die Fahrbahn bereits blockiert sein.

•  Besondere Vorsicht gilt beim Überholen von Lkw oder Bussen. Während man zunächst im Windschatten des überholten Fahrzeugs fährt, wird man nach dem Überholvorgang voll vom Seitenwind erfasst.

•  Dachlasten wie Fahrräder oder Skiboxen erhöhen aufgrund der größeren Aufprallfläche die Seitenwindempfindlichkeit erheblich. Besonders anfällig für Seitenwind sind Wohnmobile und Wohnwagengespanne sowie Busse und Lkw. Diese Fahrzeuge können im schlimmsten Fall sogar umkippen.

Ratschläge des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV):

In Vorbereitung auf den zweiten schweren Sturm der Saison nach „Christian“ Ende Oktober rät der Verband, besonders folgende Vorsichtsregeln zu beachten:

<UL><LI>Sichern Sie Ihr Gebäude – achten Sie vor allem auf möglicherweisebereits vorhandene Beschädigungen des vorhergehenden Sturmes. Schwachstellen können lose Ziegel, Schornsteine oder Dachrinnen sein.

</LI><LI>Stellen Sie Fahrzeuge vorausschauend und sicher ab.

</LI><LI>Schützen Sie Keller und Niedergänge rechtzeitig vor eindringendem Wasser, wenn Überflutungsgefahr besteht.

</LI><LI>Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind.

</LI><LI>Sichern Sie Gegenstände auf Balkonen und Terrassen.

</LI></UL>

Für den Zeitraum während des Orkans geben die Feuerwehren folgende Tipps:

<UL><LI>Verlassen Sie während des Unwetters das Haus möglichst nicht.

</LI><LI>Meiden Sie Wälder und Alleen – nicht nur während, sondern auch nach dem Orkan. Instabile Bäume und herabfallende Äste gefährden Sie auch später noch.

</LI></UL>

Bahn rüstet sich für Orkan „Xaver“

Die Deutsche Bahn bereitet sich in Norddeutschland mit zusätzlichem Personal und technischer Ausrüstung auf das Orkantief „Xaver“ vor. Besonders im nördlichen Niedersachsen sowie in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein sei am Donnerstag mit Einschränkungen oder auch Einstellungen des Zugverkehrs zu rechnen, wie die Bahn am Mittwoch mitteilte. Da auch der Straßenverkehr von „Xaver“ betroffen sein werde, könnten Busersatzverkehre voraussichtlich nur begrenzt realisiert werden.

Der Sylt-Shuttle zwischen Niebüll und Westerland müsse ab Windstärke zwölf eingestellt werden. Die Wetterdienste rechnen damit, dass es ab Donnerstagmittag in Norddeutschland zu schweren Stürmen kommt, auch im Osten Deutschlands wird es laut den Prognosen extrem windig. Neben Böen der Stärke zwölf bringe „Xaver“ auch kalte Polarluft und Schnee mit sich.

Ab wann spricht man von einem Orkan?

Von einem Orkan sprechen Meteorologen bei einem Sturm mit Windstärke zwölf, das heißt wenn Windgeschwindigkeiten von mehr als 118,5 Kilometern pro Stunde erreicht werden. In europäischen Breitengeraden entstehen Orkane, die aufgrund großer Temperaturunterschiede entstehen, fast ausschließlich im Herbst und Winter, da die Temperaturschwankungen dann am größten sind.

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Autor: dts, dd | Foto: Zacarias da Mata/Fotolia
Foto: Symbolfoto