Köln | Der Löwenbrunnen am Lern- und Gedenkort Jawne – eine Gedenkstätte – sprudelte mit rotem Wasser und er war mit der Parole „animals bleed for human greed“ beschmiert. Der Arbeitskreis Jawne nennt dies eine „Schändung“ des Brunnens der als Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer der Shoah dient. Auch die Synagogen-Gemeinde Köln zeigt sich entsetzt.

Der Brunnen steht auf dem Erich-Klibansky-Platz und ist nicht vielen Kölnerinnen und Kölnern bekannt, sondern liegt eher versteckt. Herman Gurfinkel, ein überlebender jüdischer Künstler, schuf dort die Statue „Löwe von Juda“ und in dem Brunnen sind die Namen ermordeter Kinder eingraviert. Der Arbeitskreis und Förderverein des Lern- und Gedenkort Jawne schreibt: „Mitglieder und Vorstand des Arbeitskreises Lern- und Gedenkort Jawne sind schockiert über die Schändung des Brunnens. Wir können uns keine Argumentation vorstellen, die diese Schändung erklärt, und wir wollen es auch nicht.“

Die Synagogen-Gemeinde Köln zeigt sich entsetzt über die Schändung des Löwenbrunnens: „Diesen Brunnen nun mit roter Farbe als Symbol für Blut zu schänden ist ein Akt der grenzenlosen Geschmacklosigkeit und eine Verhöhnung der Opfer des Holocaust, insbesondere der Kinder und Jugendlichen sowie deren überlebenden Angehörigen.“

Die Stadt Köln teilte mit, dass mehrere Brunnen in Köln betroffen waren: Dom-Süd (Roncalliplatz), Petrusbrunnen, Taubenbrunnen, Brunnen Fischmarkt, Heinzelmännchen-Brunnen, Dionysos-Brunnen, Brunnen am Römisch-Germanischen Museum und Brunnen Börsenplatz. Die Stadt sagt, dass die Wasserproben, noch nicht endgültig analysiert seien. Derzeit geht die Verwaltung davon aus, dass es sich um Rote-Beete-Saft handelt.

Autor: Von Redaktion