Köln | Am morgigen Samstag, 25. März, werden rund um den Globus, als Zeichen für den Klimaschutz, für eine Stunde die Lichter ausgehen. Auch die Stadt Köln will sich wieder an der weltweiten „Earth Hour“, die in diesem Jahr bereits zum elften Mal stattfindet, beteiligen. Um 20:30 Uhr wird für eine Stunde die Beleuchtung bekannter Gebäude und Sehenswürdigkeiten abgestellt. Zusätzlich sollen die Menschen zuhause für eine Stunde das Licht löschen. In Köln wird in Abstimmung mit der Rheinenergie AG und dem Kölner Metropolitankapitel eine Stunde lang die Beleuchtung des Kölner Doms, der Hohenzollernbrücke und der zwölf romanischen Kirchen ausgeschaltet. Die Stadt Köln nutzt die Aktion, um in der Vorwoche zur Earth Hour Klimaschutzprojekte, die durch intelligente Ideen und zukunftsweisende Technologien gekennzeichnet sind, zu präsentieren. Am vergangenen Mittwoch stellte die Stadt ihr Klimaschutzprojekt „Betriebliche Mobilität neu denken – Stadt Köln geht voran“ vor.Am heutigen Freitag, 25. März, war es das gemeinsame Projekt mit der Rheinenergie „Landstrom – Smarte Energie für Schiffe“.

Landstrom – Smarte Energie für Schiffe“

Die Dieselabgase der Rheinschiffe belasten die Kölner Luft mit Schadstoffen und Feinstaub und das Klima mit einer nennenswerten Menge an CO2. Ein Teil davon entstehe aber nicht während der Fahrt, sondern während die Schiffe vor Anker liegen. Denn ihre Generatoren müssen auch dann laufen, um den nötigen Strom für die Bordversorgung zu erzeugen. Hier sorge „Landstrom“ für Abhilfe: Seit dem Jahr 2015 stattet die Rheinenergie nach und nach einen großen Teil der Anlegestellen entlang des Rheins mit Stromanschlüssen (Schiffs-TankEn) aus. Mittlerweile sei so im Rheinauhafen, am Leystapel und im Hafen Deutz ein Netz von 14 Schiffstankstellen entstanden – elf für Frachtschiffe, drei für Fahrgastkabinenschiffe. Dort können während der Liegezeiten die Schiffsdieselmotoren abgestellt werden.

Das Projekt „Landstrom“ ist Teil der Initiative SmartCity Cologne, die gemeinsam von der Stadt Köln und der Rheinenergie getragen wird. Sie habe das Ziel, innovative Technologie für den Klimaschutz zu testen, Erneuerbare Energien zu fördern und die Energieeffizienz zu verbessern. „Mit den heutigen Ladestellen lassen sich rund 400 bis 800 Tonnen CO2 im Jahr einsparen – vorausgesetzt, alle in Köln anlegenden Fahrgastkabinenschiffe nutzen dieses Angebot. Um den Landstrom in Zukunft noch klimaschonender zu gestalten, prüft die Rheinenergie derzeit den Einsatz von Ökostrom an den Schiffs-TankEn. Immerhin benötigt jedes Schiff, das anlegt, in acht bis zehn Stunden so viel Strom wie ein Vier-bis Fünf-Personen-Haushalt im Jahr“, sagt Rheinenergie-Projektleiter Ferdinand Mentzen.

Smartcity Cologne wirke sich aber auf alle Lebensbereiche in Köln aus: „Wir wollen den Klimaschutz als Aufgabe der Daseinsvorsorge verstanden wissen und Köln für die Bürgerinnen und Bürger dadurch noch lebenswerter machen“, betont Dr. Thomas Kreitsch von der Koordinationsstelle Klimaschutz der Stadt Köln. Da in den Kölner Innenstadtbereichen verhältnismäßig viele Menschen wohnen und Köln ein bedeutender Logistikstandort für die Binnenschifffahrt und den Güterumschlag ist, setze das Projekt daher auch wichtige Impulse für den Umweltschutz in Köln, darunter vor allem für die Luftreinhaltung und den Lärmschutz. Durch die Nutzung von Schiffstankstellen können die Stickoxid-Emissionen um bis zu 500 Kilogramm im Jahr gesenkt werden.

Für den Ausbau des Schiffs-TankE-Netzes in ganz Köln seien zwei Millionen Euro Fördergelder im Rahmen des Kommunalinvestitionsförderprogramms des Bundes bewilligt worden.

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Fragen zum Projekt beantworten Dr. Thomas Kreitsch von der Koordinationsstelle Klimaschutz der Stadt Köln unter 0221/221-29521 und Ferdinand Mentzen von der Rhein-Energie unter Tel. 0221/ 178-3852.

Autor: ib