Köln | Fast pünktlich wie geplant hieß es am Samstag um 16.30 Uhr auf dem Ebertplatz „Wasser marsch!“: Nach rund 20 Jahren floß wieder Wasser aus dem Nagelbrunnen – sehr zur Freude der Kinder, aber auch einige Erwachsene trauten sich mitten in das kühle Nass.

Nach 20 Jahren hat der Nagelbrunnen von Wolfgang Göddertz wieder fließendes Wasser.

Anders als zur Eröffnung des Ebertplatzes 1971 war diesmal nicht nur der Bezirksbürgermeister da, sondern auch die amtierende Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Besonders groß war die Zufriedenheit bei Grischa Göddertz: Ein gutes Jahr hatte sich der Sohn von Bildhauer Wolfgang Göddertz – er hatte die „kinetische Wasserplastik“ entworfen – darum bemüht, den Brunnen wieder fließen zu lassen. Hilfreich dabei war die intensive Bürgerbeteiligung, die die Stadt ins Leben gerufen hatte.

Theaterchef Simon Keller sucht Unterstützung für seine Interimspielstätte

Unter den vielen Zuschauern war auch Simon Keller, Chef des Theaters der Keller. Nachdem ihm zum Ende der nächsten Spielzeit 2018/19 das aktuelle Haus an der Kleingedankstraße endgültig gekündigt wurde, will er auf dem Ebertplatz eine Interimspielstätte errichten. Die Pläne für den Holzbau stammen von Architekt Christian Schaller (report-k berichtete). Von dem Theater sollen auch die anderen (Künstler-)Initiativen profitieren, die sich schon seit Monaten um eine Belebung des in Verruf geratenen Platzes bemühen.

Auf einer Informationsveranstaltung in seinem Theater zwei Tage zuvor hatte Keller selbstkritisch zugegeben, im Vorfeld seiner Idee zu wenig Kontakt mit diesen Initiativen gesucht zu haben. Das wollte er nun nachholen. Zu seiner Veranstaltungen eingeladen hatte er auch die Ratspolitiker – gekommen waren allerdings nur Gisela Stahlhofen (Die Linke) und FDP-Kulturpolitiker Ulrich Wackerhagen. Aber der war auch als Vorsitzender des Keller-Theater-Trägervereins anwesend.

Autor: ehu
Foto: Besonders auf Kinder haben die neuen Wasserspiele auf dem Ebertplatz eine unwiderstehliche Anziehungskraft.