In der Mülheimer Stadthalle präsentieren mehr als 60 nationale und internationale Brauereien ihre Bierspezialitäten.

Köln | Nachdem in diesem Jahr das Festival der Bierkulturen im Bürgerzentrum Ehrenfeld nicht stattfinden wird, stand bei Biersommelier Michael Busemann der Entschluss schnell fest, ein eigenes Craft Beer Festival für Köln auf die Beine zu stellen. Dieses findet nun am 25. und 26. Mai in der Mülheimer Stadthalle statt. Mit dabei sind 60 nationale und internationale Brauereien, die den erwartet 4000 Besuchern ihre rund 350 Bierspezialitäten präsentieren wollen.

Diese reichen vom lokalen Kölsch und Wieß über Klassiker wie Pils oder Weizen bis zu Pale Ale, Porter, Brown Ale, Lager, IPA oder Pumpkin Ale. Zu probieren gibt es in der Stadthalle Craft Biere aus Deutschland, Schottland, Belgien, England, den Niederlanden, Italien, Dänemark und Polen.

Aus Schottland kommt Brew Dog, die bekannteste Craft-Beer-Brauerei der Welt, die demnächst auch in Berlin ihre Biere brauen möchte. Die niederländische Brouwerij de Molen gehört laut dem Ratingportal Ratebeer zu den zehn besten Brauereien der Welt. Unweit von Amsterdam gibt es auch ein eigenes Bierfestival.

Aus London/Tottemham wird die Brauerei Beavertown vor Ort sein. Gegründet wurde diese von Logan Plant, dem Sohn von Led Zeppelin-Frontmann Robert Plant. Ronald Mengerink begann erst 2007 mit dem professionellen Brauen, heute gehört seine De Dochter van de Korenaar zu den bekannten Brauereien im Nachbarland Belgien.

Internationale Beteiligung

Schwerpunktland des neuen Festivals ist bei dessen Premiere Polen. Die dortigen Craft-Beer-Brauer zählen zu den innovativsten in Europa. Allein im vergangenen Jahr kamen über 2000 neue Biere auf den Markt, davon 530 IPAs, 296 Pale Ales und 266 Stouts. In Köln sind zehn polnische Brauereien zu Gast, darunter sind unter anderem Ale Browar, Browar Maryensztadt, Browar Profesja, Browar Solipiwko und Recraft.

Auch die nationale Craft-Beer-Szene ist in der Stadthalle im Mai gut vertreten. Dazu gehören die Braumanufaktur Hertl, Hopfmeister, die Wacken Brauerei, Brlo, Welde, Hansecraft, Schoppe oder Camba Bravaria. Auch ein Alt vom Niederrhein wird es in Köln geben. Angeboten wird dieses von der Mönchengladbacher Brauerei Hensen.

Aus Köln beteiligt sich die Gaffel-Brauerei mit ihrem Kölsch und dem Sonnenhopfen sowie der neuen Fassbrause Apfel naturtrüb mit ihrem Citra-Hopfen-Anteil. Aktuell hat man gerade eine neue Testbrauanlage für Craft Beer eingerichtet. Aus ihr werden drei Sondersude vor Ort zu probieren sein, die extra für das neue Festival entwickelt worden sind. Zu probieren gibt es auch das gemeinsam mit der dänischen Brauerei Mikkeller aus Kopenhagen und ihrem Chef Mikkel Borg Bjergso im Januar in Köln entwickelte und gebraute Viking Kölsch. Dieses gibt es bislang nur in Dänemark. Für das Festival wird es nach Köln zurückgeholt.

Eine weitere Kölner Brauerei ist Duex, die vom ehemaligen Bauern im Dreigestirn, Michael Müller, in Mülheim seit dem vergangenen Jahr betrieben wird. Dieser bringt sieben verschiedene Biere zum Festival von den Klassikern wie Pils, Weizen und Kölsche bis zum Dolde IPA oder dem Red Ale sowie zwei Spezialbieren. Ebenfalls vertreten ist der Veranstalter des Festivals der Bierkulturen und Betreiber der Braustelle aus Ehrenfeld, Peter Esser. 

Vor Ort ist auch Craftbeer Creations Cologne, das seinen Sitz im Pulheimer Heinenhof hat. Dort gehört das Kölnische Knupp mit dem Namen „Süffige Sünde“ zum Angebot – ein Bier, das seine Wurzeln im 17. und 18. Jahrhundert hat und das von Michael Roeßgen wieder neu entdeckt und gebraut wurde.

Seine Leidenschaft für das professionelle Brauen von Craft Beer hat auch der amtierende Weltmeister der Biersommeliers, Stephan Hilbrandt, für sich entdeckt. Er bringt aus seiner Bonner Brauerei 53 unter anderem ein Blonde und sein Rheinisch Red. Ebenfalls aus Bonn stammt Ale Mania von Fritz Wülfing, der auch seine Biere in der Stadthalle präsentieren wird. Bei ihm gibt es unter anderem das Bonner Wieß und das Chocolate Milk Stout.

Hobbybrauer am Start

Dazu kommen acht Hobbybrauer vom Verein Kölner Bierhistoriker, die ihrer selbstgebrauten Biere bei der Premiere in der Stadthalle ausschenken werden. Einige der Mitglieder brauen nahezu professionell und haben für ihre Biere bereits Preise bei Brauwettbewerben gewonnen.

Für das Essen als Grundlage zum Bier sorgen die Burger-Spezialisten von Fette Kuh aus der Südstadt und das Wurst Case Szenario aus dem Belgischen Viertel. Küchenchef Martin Block ist selbst Kenner der Craft-Beer-Szene und wird neben den Burgern und Wurstspezialitäten auch Gerichte eigens für das neue Festival entwickeln.

 

[infobox]Das Ticket für den Samstag kosten im Vorverkauf zwölf, für den Sonntag zehn Euro. Das Festival-Ticket für beide Tage liegt bei 20 Euro. Am Freitag gibt es um 19 Uhr ein Pre-Opening bei freiem Eintritt. Am Samstag hat die Veranstaltung von 12 bis 24 und am Sonntag von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Das Bier wird in Spezialgläsern, die Rotweinkelchen gleichen und die 0,1 oder 0,2 Liter fassen. Jeder Besucher bekommt sein Degustations-Glas, für die Füllung zahlt er vor Ort bei den Ständen.

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Autor: Von Stephan Eppinger