Köln | Sonntag, 14 Uhr, Köln, der Roncalliplatz gut zu zwei Dritteln gefüllt, Europa-Fahnen, Europa-Ballons, ein Dinosaurier und eine Handvoll Plakate. Die Menschen singen die Europahymne, also die Ode an die Freude und später das Stammbaumlied der Bläck Fööss. Hier haben sich für kommenden Sonntag einige der Bandmitglieder angekündigt. Im Interview mit report-K Christophe Kühl, der die Intention von #PulseOfEurope erklärt und die Kritik an der Veranstaltung nicht nachvollziehen kann.
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Der rund 10-minütige Videobericht zu „#PulseofEurope“ in Köln steht Ihnen hier zur Verfügung

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Kühl findet es richtig, dass die Veranstaltung zunächst auf dem Bahnhofsvorplatz stattfand, denn so habe man dem Platz wieder ein wenig seine Ehre zurückgeben können. Jetzt musste man auf den größeren Roncalliplatz umziehen, denn die Unterstützer werden immer mehr. Es sind Bürger die kommen. Junge, Alte und vor allem viele Familien. Sie schwenken die Blauen Fahnen mit den Sternen oder lassen die Luftballons fliegen und halten sie bei der Schweigeminute für die Opfer der Terrorattacke von London unten. Sie applaudieren, wenn die Redner gegen Populisten sprechen, sei es die AfD oder UKIP und sie treibt die Sorge auf den Roncalliplatz, dass all die guten Errungenschaften Europas verloren gehen könnten.

Ein ältere Frau sprach am offenen Mikrophon über ihre Jugend nach dem Zweiten Weltkrieg, als es Grenzen gab und dass der lange Frieden eine wunderbare Errungenschaft Europas sei. Ein junger Mann aus Großbritannien mahnte vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit dem Brexit davor, Nationalisten und Rassisten wie der UKIP zu folgen und dass am Ende nur deren fremdenfeindliche Theorien übrig blieben. Er rief zu Protesten gegen die AfD und deren Bundesparteitag am 22. April in Köln auf.

Christophe Kühl erklärt dass sich #PulseOfEurope als Bürgerbewegung verstehe und sich von den Parteien abgrenze. Man sei erschrocken darüber, dass die Parteien sich nicht mehr trauten von Europa zu sprechen. Die Macher glaubten aber gerade daran, dass alle wesentlichen politischen Probleme aktuell nur von Europa und nicht von den Nationalstaaten bewältigt werden könnten. Man wolle ein Klima schaffen, dass man wieder über Europa sprechen könne und die Themen und Probleme angehen könne.

Das nächste #PulseOfEurope Treffen in Köln findet am kommenden Sonntag auf dem Roncalliplatz von 14 bis 15 Uhr statt.

Autor: Andi Goral