Köln | aktualisiert | Zum Protest gegen den türkischen Militär-Einmarsch nach Nordsyrien hatte kurdische Vereine am Samstag in mehreren deutschen Städten aufgerufen. In Köln waren dem Aufruf auch Grüne, Linke, Jusos und Friedensinitiativen gefolgt. Deutlich mehr als die angemeldeten 5.000 Teilnehmer zogen von der Deutzer Werft aus rund um den rechtsrheinischen Stadtteil zurück zum Startort.

Die Fotogalerie zeigt politische Botschaften, die auf der Demonstration gezeigt wurden und Eindrücke >

Die Demonstration stand unter dem Motto „Hände weg von Rojava“. Rojava nennen die Kurden das Gebiet im Irak, dass sie vom IS befreit haben und in dem sie eine autonome Regierung installiert haben. In den Reden auf der Auftakt- und Schlusskundgebung wurde nicht nur die Macht- und Anti-Kurdenpolitik des türkischen Präsidenten Erdogan kritisiert. Ein Redner forderte, nicht verharmlosend von Invasion, sondern von Krieg zu reden. Die internationale Völkergemeinschaft wurde zum Protest aufgefordert, die Bundesregierung zum sofortigen Stopp aller Waffenexporte in die Türkei.

Gewarnt wurde vor einem Wiederaufleben des IS, der vor allem von der kurdischen YPG – in enger Kooperation mit US-Truppen – aus dem Nordirak vertrieben wurde. Wiederholte Kritik gab es an der Entscheidung von US-Präsident Trump, die Truppen zurückzuziehen und so Erdogan freie Bahn zu lassen.

Immer wieder wurde in der Verbindung mit dem Namen Erdogans „Terrorist“, „Faschist“ und „Diktator“ skandiert – Worte die jeder der Teilnehmer verstand. Egal ob er nur des Kurdischen, Türkischen oder Deutschen mächtig war. Das Sprachgewirr zeigt die Breite der Sympathisanten bei dieser Demonstration.

Geprägt wurde das Bild von Fahnen in den kurdischen Nationalfarben gelb-rot-grün und Fahnen der YPG. Einzelne Fahnen mit Bezug zur in Deutschland als Terrororganisation verbotenen türkisch-kurdischen PKK wurden nach Interventionen der Polizei wieder eingerollt.

Autor: ehu