Köln | 2002 wurde erstmals die Umgestaltung des Chlodwigplatzes angedacht. Anlass war der geplante Bau der Nord-Süd-U-Bahn. Jetzt wurde das leicht verspätete Ende der Bauarbeiten offiziell besiegelt. Vertreter von Stadt – allen voran OB Henriette Reker – und Bürgerinitiativen bedankten sich gegenseitig für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit. Im Interview mit report-K spricht Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik, über die Umgestaltung und Veränderungen am Chlodwigplatz.

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Verschwunden sind die Baugruben, die Zäune und Baucontainer, die das Bild zwischen Severinstorburg und Beginn der Bonner Straße beherrschten und zu manchen Umwegen zwangen. Verschwunden sind die Busspuren in der Mitte des Platzes und die Parkplätze. Stattdessen eine – auch von Autos – freie, 3.500 Quadratmeter große Fläche. An den Seiten mit Betonsteinen gepflastert, in der Mitte mit kleinen Grauwacke-Steinen. „In Köln ist das typisch für das Umfeld historischer Bauwerke“, sagte Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik.

Fußgänger freuen sich über Bänke zum Ausruhen im Schatten der Bäume

Geblieben sind zehn alte Platanen, von denen fünf mit ringförmigen, stabilen Eisenbänken umgeben sind. Die erfreuen sich reger Nachfrage. Geblieben ist auf der Ostseite auch eine Spur für Busse. Diese Linien werden aber eingestellt, sobald die U-Bahn durchgehend von Nord nach Süd fahren kann. Hinzugekommen sind zahlreiche „Haarnadeln“ zum Abstellen von Fahrrädern.

Inzwischen gewöhnt hat man sich auch an das Glashäuschen im Süden des Platzes, das den Eingang zur U-Bahn krönt. Nach den ersten Entwürfen hagelte es dagegen Proteste von Denkmalschützern, die den freien Blick auf das Stadttor versperrt sahen. Womit sie Recht behalten haben – aber Glas ist ja durchsichtig.

Amtsleiter verspricht eine öffentliche Toilette in der Nachbarschaft

Gewöhnungsbedürftig ist dagegen noch der abgeholzte kleine Hügel, auf dem die mittelalterliche Severinstorburg thront. Hier standen Bäume und Büsche, in deren Schutz sich regelmäßig Wildpinkler erleichterten. Die kahle Fläche soll sie künftig abschrecken. Und besorgten Anwohnern, die ein öffentliches WC vermissen, versprach Harzendorf eines in unmittelbarer Nachbarschaft.

1,7 Millionen kostete die Umgestaltung des Platzes, die in enger Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen geplant und umgesetzt wurde. „Jetzt hat er seine Würde wieder“, bilanzierte György Patarica vom Arbeitskreis „Umgestaltung des Chlodwigplatzes“. Und wenn am 22. Juni der erste Wochenmarkt aufgebaut wird – er wird jeden Donnerstag bis 18 Uhr geöffnet sein – kann der Platz zum Mittelpunkt und Treffpunkt von Vringsveedel und Neustadt-Süd werden.

Autor: ehu | Foto: Irem Barlin