Köln | Der Geisterzug 2019 startet in diesem Jahr in Lindenthal und endet in Köln-Sülz. Das Motto: „„Kölle krit dr Kollaps – mieh Platz för Rädcher“. Es geht um Politik und Karneval, das verbindet der Kölner Geisterzug seit Jahren und treibt die Macher, wie Erich Hermanns an. Der ist heute Abend gemeinsam mit Ralf Zinkel in der Karnevalsplauderei und wird über die Hintergründe des  27. Kölner Geisterzuges und des diesjährigen Mottos ab 18:30 im report-K-Livestream berichten.

So geht der Geisterzug 2019

Der Zug startet am Karnevalssamstag um 19 Uhr in der Herbert-Lewin-Straße und endet in der Beerenrather Straße in Köln-Sülz. Der Zugweg: Aufstellung ab 18.00 Uhr in der Herbert-Lewin-Str. Abmarsch wie immer: Punkt 19.00 Uhr. Zugweg: Herbert-Lewin-Str. > Dürener-Str. > Wittgensteinstr > Bachemer Str. > Freiligrathstr. >Zülpicher Str. > Am Krieler Dom > Simmerer Str. > Castellauner Str. > Neuenhöfer Allee. Auflösung: Neuenhöfer Allee/Berrenrather Str in Köln-Sülz.
Eines vorweg: Das Motto verleitet sicher die Jecken mit dem Fahrrad zu kommen, aber die Veranstalter bitten aus Sicherheitsgründen darum nicht mit dem Fahrrad im Geisterzug mitzufahren. Wenn, dann ist nur das Schieben von Fahrrädern gestattet. Schöner ist es sicher ohne Schiebeklotz am Bein jeck im Geisterzug mitzulaufen. Am besten kommt und fährt man weiter mit dem ÖPNV: Anfahrt Haltestelle: KVB Linie 1 oder 7, Aachener Str. /Universitätsstr.

Das Motto des Jeisterzoch 2019

Die Kölner und Initiatoren von Ähzebär und Ko e. V. Nennen den Gang durch die Gemeinde selbst: „Jeisterzoch 2019“. Von Anfang an verfolgte der Kölner Geisterzug nicht nur einen rein karnevalistischen Ansatz, also sich schaurig schön zu verkleiden, sondern verband sein Auftauchen immer schon mit einer politischen Aussage. Und das seit der Anti-Kriegs-Demo an Rosenmontag 1991. In diesem Jahr beschäftigt sich der Geisterzug mit der Verkehrssituation in Köln, oder muss man diese nicht besser Verkehrskollapssituation nennen?

So schreibt der Veranstalter des Kölner Geisterzuges: „Das Motto „Kölle krit dr Kollaps – mieh Platz för Rädcher“ war für den diesjährigen Geisterzug schnell gefunden, denn die Verkehrssituation in Köln, insbesondere für Radfahrer, scheint mit den Jahren eher präkerer als entspannter zu werden: Die Nutzung des Fahrrades, in anderen Großstädten Europas schon längst die nachhaltige Lösung Nummer eins, wird in Köln nur zögerlich gefördert. Der Autoverkehr platzt aus allen Nähten, die Kölner Luft leidet und damit auch die Bewohner unserer Stadt. So soll das Motto nicht nur auf diese Problematik hinweisen, sondern auch alle Kölner dazu aufrufen, alternative Verkehrsmittel zu nutzen, am besten das Rad! Das erfordert aber auch, die Infrastruktur für den Radverkehr in der Stadt für die Zukunft deutlich zu verbessern.“

Die Radaktiven von Köln sind mit dabei

Das Thema, so die Macher habe auch die Kölner Fahrradinitiativen angesprochen und viele von ihnen wollen mitgehen. So sind Deine Freunde, RADKOMM, die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad NRW“, Kölner Fahrrad-Sternfahrt, ADFC, VCD Regionalverband Köln, Initiative „Ring Frei“ und viele andere. Der ADFC in Köln stellt jedes Jahr auch weiß getünchte Fahrräder aus traurigem Anlass, für Kölner Radfahrende auf, die im Straßenverkehr ihr Leben verloren haben. Die Macher des Geisterzuges hoffen darauf, dass das „Rädcher“ in Zukunft in Köln das Verkehrsmittel Nr. 1 werde.

Die Veranstalter erwarten rund 2.500 aktive Teilnehmerinnen und Teilnehmer und viele Zuschauerinnen und Zuschauer am Straßenrand, die sich wahrscheinlich, wie in den Jahren zuvor in den Zug einreihen werden. Denn: „Und wie immer gilt: Alle sind herzlich eingeladen teilzunehmen! Linksrheinische und Rechtsrheinische, Linke und Konservative, Europäer, Asiaten, Afrikaner, Türken, Kurden, Kölner und Düsseldorfer, Arme und Reiche, Heteros, Lesben, Schwule, Gesunde und Kranke und und und …, um in fantasievollen Geister-Kostümen ein Zeichen zu setzen.“

Der Geisterzug sucht noch Ordner. Wer sich engagieren will: zugleitung@geisterzug.de

Autor: Andi Goral
Foto: Das Archivbild von report-K zeigt das Transparent eines der früheren Geisterzüge in Köln.