Sitzungspremiere für Agrippinas Töchter im Maritim und ein Heimspiel für Guido Cantz im Gürzenich.

Köln | Die Erkältungswelle bestimmt auch die Wochen in der Karnevalssession – so mancher Jeck muss da mal aussetzen. Am Mittwoch hat es Prinz Christian II. erwischt – auf die geplante Tour mit seinem Dreigestirn und der Equipe musste er an diesem Tag verzichten, um schnell wieder fit zu werden. Das galt auch für den Besuch beim Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki. Er konnte aber Bauer Frank und Jungfrau Griet bei sich begrüßen und nahm direkt die Position des Prinzen im Dreigestirn ein. „Wir haben noch Platz im Wagen“, lautete das prompte Angebot von Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn für den potenziellen Ersatzprinzen. Für seine Gäste hatte man beim Erzbischof eine festlich, in den Farben des Reiterkorps Jan von Werth dekorierte Tafel für die jecken Gäste vorbereitet. Bei Fingerfood, Kaffee und Softdrinks kam man am Nachmittag ins Gespräch.

Premiere für „Aggripinas Töchter“

Die Begeisterung bei den Damengesellschaften in Köln war groß, als die Kolumbinen den Vorschlag gemacht haben, ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. „Agrippinas Töchter“ sollte es heißen und ist inzwischen ein eigener Verein. Zu ihm gehören neben den Kolumbinen die Schmuckstückchen, die erste Kölner Damengarde und die Kölschen Madämcher. In dieser Woche feierte das jecke Kleeblatt im Maritim seine erste Mädchensitzung. Als Elferrat hatte man sich Präsidenten und Ehrenpräsidenten der Traditionskorps und weiterer Karnevalsgesellschaften eingeladen, die allesamt mit blonden Zöpfen ihr Amt antraten. Viel zu sagen hatten die Herren aber nicht, die Moderation haben die Präsidentinnen der Damengesellschaften übernommen. Der Elferrat war aber fürs Anfeuern zuständig. Mit dem zweiten Verein „Agrippinas Herzenswunsch“ unterstützt man soziale Projekt für an Brustkrebs erkrankte Frauen. So wird aktuell für vernünftiges Zweithaar für Patientinnen gesammelt. Dazu dient auch der Erlös des ersten eigenen Ordens.

Guido Cantz ist der Superstar auf den Mädchensitzungen

Bei den Kölner Mädchensitzungen ist Comedian und Moderator Guido Cantz der Superstar. Unablässig steht er für Selfies vor und in den Sälen bereit. Bei der Mädchensitzung der Luftflotte im Gürzenich hat der Mann mit den hellblonden Haaren und dem roten Anzug ein echtes Heimspiel, denn dort ist er Mitglied der Karnevalsgesellschaft. Begeistert zeigt sich Cantz von den farbenprächtigen Kostümen der Damen im Elferrat und im Saal: „Bei den Herrensitzungen sieht das Publikum eher so aus, als hätte er sich als Gesamtschullehrer verkleidet“, freut sich der Porzer über die bunte Vielfalt der selbst entworfenen und geschneiderten Kostümen der jecken Frauen auf der Bühne und die kreative Vielfalt der jecken Mädchen im Saal. „Im Foyer habe ich schon Fotos mit dem Rotkäppchen und einem Schneeman sowie der Oma des Schneemanns gemacht“, berichtet Cantz bestens gelaunt seinen Fans.

Autor: Von Stephan Eppinger