Köln | Wenn heute Abend der Vorhang zur Galapremiere im Musical Dom hochgezogen wird, dann tanzen zum ersten Mal in Köln die Blutsauger im Musical „Tanz der Vampire“ in Köln. Report-K zeigt erste kleine Ausschnitte und sprach mit Maureen Mac Gillavry, die die Sarah beeindruckend singt und spielt, dem Graf von Krolock dargestellt von David Arnsperger, Victor Petersen, dem Professor Abronsius und Student Alfred, Tom Van der Ven.

„Totale Finsternis“

Es ist totale Finsternis. Aus dem Dunkel schält sich ein phantastisches Schloss und durch den fahlen Vollmond fliegt ein Vogelschwarm davon. Cut. Wir sind in der Schlosshalle „Totale Finsternis“. Die Ahnen wispern „Sei bereit“. Sarah beginnt: „Manchmal in der Nacht, fühl ich mich einsam und traurig doch ich weiß nicht was mir fehlt“ – am Ende der Szene beisst Krolock noch nicht und die beiden singen in einem beeindruckenden Duett: Totale Finsternis, wir fallen und nichts was uns hält, Totale Finsternis, ein Meer von Gefühl und kein Land“ und es endet mit Sarah: „Totale Finsternis – Ich glaub, ich verlier den Verstand.“ Der Song „Totale Finsternis“ ist eine leichte Abwandlung von Bonnie Tylers Welterfolg aus dem Jahr 1982 „Total Eclipse of the Heart“, dass sie gemeinsam mit Jim Steinman produzierte. Und der schrieb die Musik für das Musical. Den Musikproduzenten Steinman vorzustellen bedeutet aber fast Eulen nach Athen tragen, daher nur ein kleiner Ausschnitt aus seinen Nummer-1-Produktionen: „Bat out of hell“, „Paradise by the dashboard light“ oder „Falling into you“. Das Buch und die deutschen Texte stammen aus der Feder von Michael Kunze, der für viele berühmte Musicals wie „Cats“ oder das „Phantom der Oper“ die Texte ins Deutsche transkribierte.

Oskar-Preisträger Polanski steht hinter dem „Tanz der Vampire“

Roman Polanski, der Oskar-Preisträger, steht hinter dem Musical und der Idee zum Vampirmärchen als Parodie. Sein Spielfilm „The Fearless Vampire Killers“ aus dem Jahr 1967 ist die Basis des Musicals „Tanz der Vampire“. 1997 führte er in Wien bei der Welturaufführung der Musicalfassung Regie. Heute ist das Musical schon in 14 Ländern aufgeführt worden. Nach Köln kommt jetzt bis September die Tourneefassung, die seit 2016 unterwegs ist und in Berlin Premiere feierte. Cornelius Baltus ist Associate Director von Roman Polanski und verantwortet aktuell die Produktion von „Tanz der Vampire“ in Köln. Polanski schaffte schon 1967 mit dem Film eine Parodie auf das Genre des Vampir-Films. Er selbst spielte, neben der Regie, selbst die Rolle des Studenten Alfred und versteht seine Interpretation des Transilvanien-Mythos eher als eine Art parodistisches Märchen. Dabei unterscheidet Polanski zwischen Film und Musical: „Die Musicalinszenierung muss eine andere Art Märchen sein. Auch mussten hier bestimmte Themen ausgebaut werden. Die Charaktere müssen mehr Tiefe haben, können nicht mehr die Trickfilmcharaktere sein, die sie im Film waren. Außerdem muss mehr Psychologie eingebracht werden“.

Roman Polanski über den parodistischen Ansatz in „Tanz der Vampire“: Die Parodie bezieht sich nicht auf die Welt der Vampire, weil die ja gar nicht existiert. Es ist eine Parodie auf das Genre, hauptsächlich auf das Kino. Und da vor allem auf Hammer, jene britische Produktionsgesellschaft, die Massen von Vampirfilmen herstellte, mit Christopher Lee und anderen.“

Die Story

Die Story ist komplex und wogt hin und her. Alfred, der Student, ist in Transilvanien unterwegs mit seinem Mentor und Professor Abronsius. Der jagt dem Phänomen und seinen Theorien zum Vampirismus nach. Der erste Akt führt in ein Gasthaus und auch der Knoblauch darf nicht fehlen. Eine Geschichte von Begierde und das Freien um die Wirtstochter Sarah webt sich ein und Vampir Graf von Krolock hat auch ein Auge auf die Schöne geworfen. Er entführt sie in sein Schloss, ihr Vater wird selbst zum Vampir und Abronsius will ihn pfählen. Die Szenerie wechselt ins Schloss des Grafen. Student Alfred will die angebetete Sarah retten, was ihm aber nicht gelingt, denn am Mitternachtsball beisst Krolock Sarah. Nach einer dramatischen Rettungsaktion, Wölfe fressen die Verfolger, ruhen sich Professor Abronsius, Alfred und Sarah in der Wildnis aus. Sarahs Vampirzähne blitzen auf und sie beisst Alfred. Die Vampire siegen.

„Tanz der Vampire“ ist eines der erfolgreichsten deutschen Musicals und zum allerersten Mal in Köln zu sehen. Wenn Graf von Krolock und Sarah in dem faszinierenden Duett die Rockballade „Totale Finsternis“ – eingebettet in diese opulente Szenerie – singen, da ist Transilvanien näher als der Dom.

Lesen Sie heute Abend mehr in der Premierenkritik von report-K zu den Hauptdarstellern und der Figur des Vampirs.

„Tanz der Vampire“ vom 14. Februar bis 29. September in Köln

Vorstellungen
Di, Do.-Sa.: 19:30 Uhr
Mi.: 18:30 Uhr
Sa.: 14:30 Uhr u. So.: 14:00 Uhr, sowie 19:00 Uhr
Dauer: 3 Stunden inkl. Pause
Sprache: Songs und Dialoge auf Deutsch
Preise: 31,50 bis 116,50 Euro zzgl. Gebühren

Vorverkauf: 0221-57790

Mehr Informationen:

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# VampireKöln

Autor: Andi Goral