Berlin | Ein bislang unveröffentlichter Briefwechsel zwischen Heinrich Böll und Ingeborg Bachmann, den die „Süddeutsche Zeitung“ erstmals in Auszügen veröffentlicht, wirft ein neues Licht auf die Dichterin.

Während das Bild Ingeborg Bachmann in der Nachwelt häufig mit ihren erotisch-sexuellen Ambitionen verknüpft ist, tritt sie hier als wirkliche Freundin Heinrich Bölls auf, als aufmerksame Leserin seiner Bücher, interessiert an seinen ausführlichen Berichten über Irland und das Familienleben. Böll wiederum erweist sich als Freund und Unterstützer der jungen Autorin, der ihr Bücher zusendet und bei Verlagsangelegenheiten zur Seite steht.

Die Beziehung der beiden Schriftsteller ist in der biografischen Betrachtung neben Bachmanns Beziehungen zu Paul Celan, Max Frisch, Hans Werner Henze und Hans Magnus Enzensberger oft in den Hintergrund getreten. Ingeborg Bachmann starb im Jahr 1973 in Rom, ein Jahr, nachdem Böll mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde.

Autor: dts