Brüssel | Mit einer über neunzig Kilometer langen Menschenkette wollen am Sonntag Bürger aus Deutschland, Holland und Belgien gegen die Atomkraftwerke Tihange-2 und Doel-3 protestieren. Gründe für den Protest sind Sicherheitsmängel, wie beispielsweise Risse im Druckbehälter des Reaktors Tihange. Beide Reaktoren waren wegen verschiedener Mängel im März 2014 heruntergefahren und erst mit jahrelanger Verzögerung wieder angefahren worden.

Die Initiatoren wollen die Menschenkette vom Reaktor Tihange über Lüttich und Maastricht bis nach Aachen führen. Vor allem aus der deutschen Politik waren zuletzt Forderungen nach einer Abschaltung der beiden Reaktoren laut geworden.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die die Schirmherrschaft über die Menschenkette übernommen hat, in einem schriftlichen Statement: „Eine Diskussion um eine mögliche Laufzeitverlängerung auch für Tihange 2 erfüllt mich mit großer Besorgnis. Nicht nur die Menschen in der DreiländerRegion Aachen haben Angst vor einem GAU im Kernkraftwerk Tihange, der diese Region unbewohnbar machen würde. Auch die Bürgerinnen und Bürger Kölns bewegt die Frage der Sicherheit des Reaktors. Die deutsche Reaktorsicherheitskonferenz äußert Zweifel daran, dass die für den Betrieb der Anlage geforderten und in den Nachweisen ausgewiesenen Sicherheitsreserven tatsächlich vorhanden sind. Solange nicht klar ist, dass die Anlage auch unter Unfallbedingungen sicher ist, ist der einzige sinnvolle Schutz die Abschaltung von Tihange 2.“
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Autor: dts | Foto: Peter Braakmann / Shutterstock.com
Foto: Das Bild zeigt eine Anti-Atom-Demonstration am 11. März dem Jahrestag von Fukushima in Antwerpen, Belgien. Foto: Peter Braakmann / Shutterstock.com