Berlin | Die Bundesregierung will im Zuge der schrittweisen Normalisierung des deutsch-türkischen Verhältnisses offenbar eine umfangreiche Modernisierung türkischer Leopard-Panzer genehmigen. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) habe sein Haus nach einem Treffen mit seinem türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu in Goslar angewiesen, die Frage einer Genehmigung des Panzer-Upgrades auf die Tagesordnung der nächsten Staatssekretärsrunde über Rüstungsexporte zu setzen und diese wohlwollend zu prüfen, berichtet der „Spiegel“. Die Türkei hatte schon im März 2017 um eine Genehmigung für eine „Kampfwertsteigerung“ der Leopard-Panzer gebeten, wegen der deutsch-türkischen Krise wurde diese aber nicht erteilt.

Ankara möchte seine Leopard-Panzer durch den deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall mit dickeren Bodenplatten zum Schutz gegen Sprengfallen und Minen ausstatten lassen, zudem soll ein Sensorsystem zur Verteidigung gegen Panzerabwehrgeschosse installiert werden. Deutschland hatte in den letzten Monaten alle Anfragen für Rüstungsexporte an den Nato-Partner Türkei auf den Prüfstand gestellt. Die angepeilte Genehmigung gilt unter Diplomaten als Entgegenkommen zur Lösung der Krise mit der Türkei und als weiterer Schritt auf dem Weg hin zu einer Freilassung des „Welt“-Journalisten Deniz Yücel, der in der Türkei noch ohne Anklage in Haft sitzt.

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