Berlin | Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding fordert von der Bundesregierung, in der Coronakrise rasch eine Ausstiegsstrategie vorzulegen. „Es muss unbedingt schon jetzt eine Exit-Strategie entwickelt werden“, sagte sie dem „Spiegel“. Die Bundestagsabgeordnete aus Hamburg kritisierte die Kommunikation der Koalition.

„Wenn eine Regierung so drastische Maßnahmen beschließt, muss sie sehr gut erklären, warum sie notwendig sind“, sagte sie. „Da ist mir die Kommunikation der Regierung nicht klar genug – das geht besser. Wenn Kanzleramtsminister Helge Braun darauf mal eben per Zeitungsinterview antwortet, ist das keine angemessene Krisenkommunikation.“

Die Gefahr sei, dass die Maßnahmen deshalb immer weniger akzeptiert würden. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Karl Lauterbach warnt dagegen Politiker davor, sich schon nach einer Woche über die Einschränkungen zu beklagen. „Als Politiker sollten wir jetzt nicht lamentieren, sondern den Bürgern die harten, aber notwendigen Maßnahmen erklären“, sagte Lauterbach dem Nachrichtenmagazin.

„Wer weiß, ob sie nicht sogar noch verschärft werden müssen.“ Dass die Freiheiten eingeschränkt würden, sei zwar bitter, aber „verglichen mit Katastrophen wie dem Zweiten Weltkrieg, ist es im Moment doch noch ziemlich harmlos“. Das Leben gewinne doch auch an Wert, „wenn ich mich aus Überzeugung eine Zeit lang einschränke, um das Leben von anderen Menschen zu retten“.

Autor: dts