Berlin | Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will reinen Männer-Vereinen die Gemeinnützigkeit entziehen. Scholz, der für den SPD-Vorsitz kandidiert, sagte „Bild am Sonntag“: „Wir ändern gerade das Gemeinnützigkeitsrecht. Vereine, die grundsätzlich keine Frauen aufnehmen, sind aus meiner Sicht nicht gemeinnützig. Wer Frauen ausschließt, sollte keine Steuervorteile haben und Spendenquittungen ausstellen.“ Das würde gerade in Köln für viele Karnevalsgesellschaften eine erhebliche Veränderung bedeuten, denn gerade in den Traditionskorps werden dauerhaft nur Männer aufgenommen.

Laut Scholz gibt es „deutschlandweit Hunderte Vereine wie Schützengilden oder Sportclubs, die ausschließlich Männer zulassen“. Sein eigener Ruderclub aus Hamburg sei davon übrigens nicht mehr betroffen, da er „seit einiger Zeit“ auch weibliche Mitglieder aufnehme.

Scholz` Co-Kandidatin für den SPD-Vorsitz, Klara Geywitz, will für mehr Gleichberechtigung in der SPD sorgen. Sie kündigte an: „Als Parteivorsitzende werde ich dafür sorgen, dass alle Gremien in der SPD zur Hälfte mit Frauen besetzt werden.“ Mit einem Führungsduo aus Mann und Frau werde die SPD die Gleichberechtigung an der Parteispitze fest verankern. „Ohne Frau wird es künftig nicht mehr gehen. Das ist mir sehr wichtig“, so Geywitz.

Autor: dts,ag
Foto: Was wird aus den Roten Funken, wenn Finanzminister Scholz ihnen die Gemeinnützigkeit entzieht?