Düsseldorf | Emde 2017 ist die Zahl der Empfänger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in Nordrhein-Westfalen um mehr als ein Drittel gesunken. Mit 122.445 Personen lag diese Zahl um 36 Prozent unter dem Stand von Ende 2016.

Wie das Statistische Landesamt IT.NRW am vergangenen Freitag bereits mitteilte, bedeutet diese Zahl einen Rückgang um fast die Hälfte gegenüber Ende 2015 (damals: 224.108 Empfänger von Regelleitungen). Der Rückgang hat sich mit knapp 69.000 gegenüber dem Vorjahr eher noch beschleunigt. Etwas mehr als die Hälfte der Leistungsempfänger stammen aus Asien (54,7 Prozent). An der Spitze der Liste der Herkunftsländer stehen die von Bürgerkriegen geplagten Staaten Afghanistan (10,7 Prozent), Irak (10,3 Prozent) und Syrien (6,8 Prozent). Auf sie entfielen mehr als ein Viertel aller Leistungsempfängerinnen und -empfänger nach diesem Gesetz.

Ein weiteres knappes Viertel entfällt auf Empfänger aus einem europäischen Staat außerhalb der Europäischen Union. Personen mit serbischer (5,5 Prozent) und albanischer (4,5 Prozent) Staatsangehörigkeit waren darunter am häufigsten vertreten.

Weitere Details zur Statistik der Asylbewerber

Ziemlich genau zwei Drittel der Regelleistungsempfänger nach dem AsylbLG sind zwischen 18 und 64 Jahren alt, also im erwerbsfähigen Alter. 32,5 Prozent sind Kinder und Jugendliche. Die Gruppe der unbegleitet eingereisten Minderjährigen aus dem Ausland ist dabei jedoch statistisch nicht miterfasst. Der Anteil der männlichen Empfänger lag Ende 2017 bei 63,9 Prozent. Die Zahl der empfangenden Haushalte belief sich auf 73.949, knapp die Hälfte davon (36520 oder 49,4 Prozent) waren in so genannten Gemeinschaftsunterkünften angesiedelt. Erst knapp 30 Prozent erfolgten „dezentral“, also in angemieteten Wohnungen. Immer noch waren 20,8 Prozent der empfangenden Haushalte in Aufnahmeeinrichtungen untergebracht.

Auch bei den Bruttoausgaben gab es ein deutliches Minus. Mit rund 1,27 Milliarde Euro lag dieser Ausgabeposten um 37,2 Prozent unter dem Vorjahresstand. In Zahlen ausgedrückt waren das rund 753 Millionen Euro weniger an Ausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Netto beliefen sich die Ausgaben auf rund 1,22 Milliarden Euro mit Stand Ende 2017.

Köln und Bonn deutlich im Minus – Düsseldorf im Plus

Im Rheinland gab es innerhalb der Landesstatistik deutliche Unterschiede. So ging die Zahl der Empfänger nach diesem Gesetz Ende 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt um mehr als 5.000 auf 8.663 zurück. Mit 37,1 Prozent lag der Rückgang sogar noch etwas oberhalb des landesweiten Durchschnitts. In der Domstadt erreichte der Wert Ende 2016 mit 13.783 ihren bisherigen Höchststand. In Bonn ging die Zahl der Empfänger nach dem AsylbLG sogar noch deutlicher zurück. Mit 911 reduzierte sich deren Zahl sogar um 58,6 Prozent.

Anders das Bild in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. Die zweitgrößte NRW-Kommune gehört zu den wenigen Kommunen, die Ende 2017 mehr Leistungsempfänger nach dem AsylbLG aufweisen als Ende 2016. Mit 5.957 Empfängern erhöhte sich diese Zahl jedoch nur leicht um 5,9 Prozent. Damit ist Düsseldorf auch bei der Zahl der Empfänger nach dem AsylbLG nun wieder die Nummer 2 unter den NRW-Großstädten. Ende 2016 wies die Ruhrgebietsmetropole Essen mit 5.729 eine noch etwas größere Zahl an Empfängern auf.

Autor: bfl