Brüssel | Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat die Pläne der Europäischen Union (EU) für einen strengeren Schutz der südlichen Grenze Libyens kritisiert. „Europa baut im südlichen Libyen eine zweite Mauer auf, damit Flüchtling nicht einmal in die Nähe der Außengrenzen Europas kommen“, sagte Geschäftsführer Günter Burkhardt der „Welt“. Die Pläne der Europäischen Union richteten sich auch gegen Flüchtlinge, die „aus der Diktatur in Eritrea und vor den Warlords in Somalia fliehen“, so Burkhardt weiter.

„Die neuen Pläne funktionieren nach dem Motto `Aus den Augen, aus dem Sinn`. Je weiter die Flüchtlinge von Europa weg sind, umso weniger regt sich die Öffentlichkeit auf.“ Am Wochenende hatte die „Welt am Sonntag“ berichtet, dass die EU helfen wolle, die Südgrenze Libyens stärker gegen illegale Migranten abzusichern.

Beamte des Europäischen Auswärtigen Dienstes und der EU-Kommission prüften, ob und unter welchen Bedingungen eine EU-Polizeimission entsendet werden könne, die libysche Grenzbeamte bei ihrer Arbeit unterstützt. Im Gespräch seien technische Hilfen wie Drohnen, Hubschrauber und Satellitentelefone, aber auch die Unterstützung durch Grenzpolizisten aus Europa.

Autor: dts