Berlin | Den Geschäftsführern der größten mittelständischen deutschen Unternehmen mangelt es an fundierten Erfahrungen mit der Digitalisierung. Das zeigt eine aktuelle Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, über welche die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtet. Für die Studie haben die Managementforscher Julian Kawohl und Jonas Wieland die Lebensläufe fast aller Geschäftsführer der 80 größten deutschen Mittelständler untersucht.

Ergebnis: Nur 22 der 285 Chefs (acht Prozent) verfügen über nennenswerte Erfahrung mit der Digitalisierung, haben also schon in einem Digitalunternehmen oder in einer Entwicklungsabteilung gearbeitet oder sich in einem Digitalverband engagiert. In 64 der 80 größten mittelständischen Unternehmen fehle es in den Chefetagen gänzlich an nennenswerter Digitalerfahrung. Viele Geschäftsführer in mittelständischen Unternehmen, so die Forscher, hätten nur das eine Unternehmen von innen gesehen, welches sie derzeit leiten.

Zudem seien die Chefs im Schnitt schon 54 Jahre alt, wurden also in Zeiten ausgebildet, in denen das Internet noch keine wichtige Rolle spielte. Nur etwa zwei Prozent von ihnen sind jünger als 40 Jahre und mit der Digitalisierung aufgewachsen. Eine Empfehlung der Forscher: Die Chefs sollten noch einmal in die Lehre gehen und Praktika in Digitalunternehmen absolvieren.

Autor: dts