Berlin | Die Sachverständige der Bundesregierung Veronika Grimm kritisiert mangelnde Fortschritte beim digitalen Gesundheitsschutz. „Mehrere Vorstöße, die Verfolgung von Infektionsketten mittels Digitalisierung effektiver zu gestalten, sind nicht weiterverfolgt worden“, sagte die Wirtschaftsweise und Professorin der „Süddeutschen Zeitung“. „Es läuft immer noch zu vieles telefonisch, das ist viel zu langsam und führt dazu, dass die Infektionsketten bei ansteigenden Inzidenzen schnell nicht mehr nachverfolgt werden können.“

Grimm sagte, trotz der Impfungen werde man länger mit der Pandemie zu tun haben. Bei der Bewältigung sollte daher stärker auf digitale Wege gesetzt werden. Sie forderte, die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung zu beschleunigen und Mittel aus dem Konjunkturpaket zu nutzen.

Geld allein reiche jedoch nicht, warnte sie. „Entscheidend für den Erfolg aller Maßnahmen wird aber nicht allein die Höhe der verfügbaren Mittel, sondern vor allem eine zeitnahe und konsequente administrative Umsetzung sein“. Digitale Verwaltung erfordere eine erhebliche Umstrukturierung von Arbeitsprozessen.

Zudem müssten Menschen in die Lage versetzt werden, die Dienste zu nutzen, etwa Ältere und solche ohne digitalen Zugang.

Autor: dts