Köln | Erneut ist der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) mit seiner Bilanz für das Jahr 2016 zufrieden. Sehr erfreulich sei besonders der Zuwachs an Fahrgästen und Einnahmen. Insgesamt nutzen Fahrgäste im vergangenen Jahr 544 Millionen Fahrten mit Bus und Bahn, also 7,6 Millionen oder 1,42 Prozent mehr, im Vergleich zu 2015. Das Fahrtenplus spiegle sich auch auf der Einnahmeseite wider: 28 Verkehrsunternehmen im VRS erwirtschafteten 2016 insgesamt 666,9 Millionen Euro. Ein Umsatzplus von 26,7 Millionen Euro, oder 4,17 Prozent.  Im Interview mit report-K spricht VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag über das Geschäftsjahr 2016.

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Handy-Ticket wird beliebter

Immer mehr Tickets des Bartarifs (Einzeltickets, Mehrfahrtentickets Tages- und Gruppentickets) werden über das Smartphone erworben, erklärt Schmidt-Freitag. 2015 wurden rund 1,53 Millionen Tickets mit dem Smartphone erworben. Im vergangen Jahr waren es 2,2 Millionen. „Der mobile Vertriebsweg gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im vergangenen Jahr verzeichneten wir einen Zuwachs von fast 50 Prozent. Wir werden daher den digitalen Ticketverkauf weiterentwickeln – ohne die bekannten und bewährten Vertriebswege zu vernachlässigen“, erklärt Schmidt-Freitag.

Im klassischen Bartariferwerb verzeichnete der VRS einen leichten Zuwachs: Die Zahl der Fahrten seien von 60,4 Millionen auf 60,7 Millionen, also um 0,49 Prozent gestiegen.

Jobticket bleibt meistgenutzter Fahrausweis

Bei den Zeitkarten für Erwachsene bleibe das Jobticket beziehungsweise Großkundenticket der meistgenutzte Fahrausweis, sagt Schmidt-Freitag: 212.300 Arbeitnehmer, ein Plus von 700 Kunden oder 0,33 Prozent, pendeln damit zur Arbeit. Auch die Kundenentwicklung bei Monats- (140,300 Kunden) und Aktiv60tickets (45.500 Kunden) bleibe positiv. Rückläufig sei dagegen erneut das Formel9ticket. Hier sei die Kundenzahl von 800 auf 29.500 Kunden gesunken. Beim Rückgang handle es sich jedoch nicht um verlorene, sondern um Umsteiger auf das Aktiv60ticket, so der VRS.

Die Anzahl der VRS-Kunden mit Zeitfahrausweisen beziehungsweise Abonnements sei erneut stark gestiegen: 2016 wurden insgesamt 225,7 Millionen Fahrten mit den Zeittickets für Erwachsene unternommen, so Schmidt-Freitag. Nach mehreren Jahren des Rückgangs seien nun auch die Zeittickets für Schüler und Auszubildende gestiegen: von 205,7 Millionen auf 206,4 Millionen Fahrten.

Einfachweiterticket übersteige alle Erwartungen

Mit 930.000 verkauften Tickets sei die Verkehrsbilanz des Pauschalen Anschlusstickets im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent übertroffen, sagt Schmidt-Freitag. Mit dem Anschlussticket haben Nutzer die Möglichkeit für 3,60 Euro über den Geltungsbereich des jeweiligen VRS-Zeittickets hinaus.

Auch das Einfachweiterticket, welches zum Jahresanfang 2017 eingeführt wurde, habe einen sehr guten Start hinter sich: „Mit diesem Ticket ist eine maßgebliche verbundübergreifende Neuerung zur weiteren Vereinfachung in der Tariflandschaft Nordrhein-Westfalens gelungen“, erklärt VRS.

Neues Ticketangebot für Azubis

Zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. August 2017 gibt es ein neues Azubiticket – auch für Absolventen von Bundesfreiwilligendienst oder FSJ. Das im freien Verkauf bald erhältliche Abo koste dann monatlich 58,40 Euro und sei rund um die Uhr im erweiterten Netz des VRS gültig, erklärt Michael Vogel, Leiter der Abteilung Tarif und Vertrieb im VRS. Montags bis freitags können die Nutzer ab 19 Uhr, sowie ganztägig am Wochenende und an Feiertagen, eine weitere Person, bis zu drei Kindern von 6 bis 14 Jahren und ein Fahrrad mitnehmen. Zudem sei mit dem neuen Azubiticket auch das Carsharing mit cambio und die Nutzung der KVB-Leihrädern in Köln, ohne monatliche Grundgebühr, möglich.

[infobox]2017 feiert der VRS 30-jähriges Bestehen[/infobox]

Der VRS feiert Anfang September in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Die zweitägige Geburtstagparty wird am 2. und 3. September im Kölner Tanzbrunnen stattfinden. Der Samstag, 2. September, stehe ganz im Zeichen der aktuellen deutschen Popmusik. Mit dabei: Clueso, Bosse und Joris, Lot und Heldenviertel. Den Sonntag, 3. September (freier Eintritt), umrahmen kölsche Bands und Musiker wie: Querbeat, Bläck Fööss, Tommy Engel, Cat Ballou, Björn Heuser, Stefan Knittler und weitere.

Autor: Irem Barlin
Foto:  Michael Vogel, Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag und Dr. Norbert Reinkober