Die Kölner Verbraucherzentrale hat auf einer Pressekonferenz am Montag gemeinsam mit der Stadt Köln die Eigenheimbesitzer dazu aufgerufen, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Damit soll die Energiewende auch im Verkehrsbereich vorangetrieben werden.

Allerdings, so zeigten jüngste Statistiken, stocken die Zahlen der Neuzulassungen bei Elektroautos in Köln. Zwischen 2015 und 2017 gab es kaum nennenswerte Zugewinne in der Elektromobilität, viele reine E-Fahrzeuge scheinen derzeit noch zu teuer. Doch mit einem hauseigenen Solardach könnte man zumindest im Stadtverkehr den derzeit noch vorhandenen Engpass an Solartankstellen ausgleichen. Und für die privaten Investoren bliebe sogar noch etwas übrig. Stadt und Verbraucherzentrale haben dazu ein gemeinsames Konzept vorgestellt, dass vor allem erst einmal beraten und damit Interesse an einem aktiven Beitrag zur Energiewende erzeugen soll. Mit einer städtischen Förderung sollen die Beratungsleistungen vergünstigt angeboten werden, so der Plan.

Zwar rechnet sich theoretisch die Investition in eine Solarstromanlage. Dennoch bleibt die Herausforderung, dass gerade Berufspendler genau dann nicht an der Tankstelle stehen, wenn die Sonne scheint. Deshalb sollten potentielle Investoren neben der Solaranlage auch über die Anschaffung entsprechend ausreichender Batteriespeicher nachdenken. So ließe sich das Manko ausgleichen. Und der Eigenverbrauch rechnet sich für die Hausbesitzer eher als den solarerzeugten Strom ins Netz einzuspeisen, so das Argument.

Solarstrom kann sich rechnen

„Mit Solarmodulen wird das Hausdach zur Stromtankstelle für saubere und günstige Energie. Die durchschnittliche Solaranlage auf einem Einfamilienhaus liefert mehr Strom, als ein Privatwagen üblicherweise verbraucht. Die Herausforderung besteht darin, auf der Straße und im Haushalt möglichst viel eigenen Strom wirklich direkt selbst zu nutzen“, erklärt Energieberater Rudolf Klapper von der Verbraucherzentrale Köln. Mit entsprechender Ausrüstung solcher Anlagen könnte der solar produzierte Strom am elektromobilen Verbrauch einen Anteil von bis zu 70 Prozent erreichen, so Klapper weiter.

In Köln wird die Energieberatung zu Solarstrom im Rahmen der Aktion zudem vergünstigt angeboten. Dank einer Förderung durch die Stadt Köln sind die 90-minütigen Vor-Ort-Beratungen für die ersten 40 Anmeldungen sogar kostenlos. Start der Beratungen war am gestrigen Dienstag. Die Aktion, die unter dem Namen „Sonne im Tank“ angeboten wird, läuft noch bis zum 28. Mai. Die Verbraucherzentrale NRW hat dazu auf ihrer Internetseite einen so genannten Solarrechner online geschaltet. Die dazugehörige Internetadresse lautet: www.verbraucherzentrale.nrw/sonne-im-tank.

Autor: bfl
Foto: Mehr Sonne im Tank. Stadt und Verbraucherzentrale wollen Eigenheimbesitzer in Sachen Energiewende beraten.  Bild: Verbraucherzentrale NRW