Berlin | Private-Equity-Gesellschaften (PE) haben im Jahr 2017 so viele Firmen aus Deutschland übernommen wie seit 2007 nicht mehr, dem Jahr vor der Weltfinanzkrise. Das zeigt der aktuelle „Private Equity Monitor“ des Instituts Arbeit und Technik (IAT), über den die „Süddeutsche Zeitung“ (Mittwochsausgabe) berichtet. Demnach hätten PE-Investoren in dem Jahr 274 deutsche Unternehmen übernommen.

Das seien 29 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen. Den Wert dieser Firmen schätzten die Autoren auf mehr als 21 Milliarden Euro, berichtet die Zeitung weiter. Besonders aktiv seien PE-Gesellschaften in der Gesundheitswirtschaft, teilte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung mit, die den Monitor gefördert hat.

Zum Beispiel hätten Finanzinvestoren den Pharmakonzern Stada und mehrere Pflegeheimbetreiber in Deutschland übernommen. „Für Beschäftigte und Arbeitnehmervertreter ist der Umgang mit den neuen Eigentümern oft nicht einfach“, kritisiert die Stiftung. PE-Gesellschaften seien darauf ausgerichtet, die Beteiligungen nach wenigen Jahren gewinnbringend zu verkaufen.

Davor würden häufig Unternehmensteile verkauft oder Stellen gestrichen, Zukunftsmärkte und neue Produkte könnten hingegen zu kurz kommen.

Autor: dts