Wiesbaden | 48,9 Prozent aller Güter, die 2017 in deutschen Seehäfen ein- oder ausgeladen wurden, sind mit Schiffen unter einer sogenannten „Billigflagge“ befördert worden. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mit. Unter „Billigflaggen“ sind die Flaggen solcher Staaten zu verstehen, in denen sich ausländische Reeder oder Reedereien registrieren lassen, um Kosten zu reduzieren.

Als wesentliche Vorteile von „Billigflaggen“ gelten Steuervergünstigungen sowie geringere Sozial- und Sicherheitsvorschriften. Für die deutschen Seehäfen am bedeutendsten sind die „Billigflaggen“ von Liberia und Panama, so das Bundesamt. Von den 2017 insgesamt umgeschlagenen knapp 300 Millionen Tonnen Seegütern entfielen 29,6 Millionen Tonnen auf Schiffe unter liberianischer Flagge und 27,5 Millionen Tonnen auf Schiffe unter panamaischer Flagge.

Beide Flaggen nehmen auch in der Rangliste aller in deutschen Seehäfen vertretenen Flaggen die Plätze eins und zwei ein, so die Statistiker. Zum Vergleich: Deutsche Schiffe haben 2017 insgesamt 22,7 Millionen Tonnen ein- oder ausgeladen und liegen damit auf Platz 3, gefolgt von Malta, einer weiteren „Billigflagge“, auf der vierten Position.

Autor: dts